Richtig Heizen und Lüften

Zuletzt aktualisiert 28. Dezember 2022 (zuerst 27. Dezember 2022).

Tipps zum Schutz vor Schimmel

Münster (SMS). Richtiges Heizen und Lüften ist in diesen Tagen besonders wichtig, um die Bildung von Schimmel zu vermeiden. Das Grünflächenamt gibt wichtige Tipps zum richtigen Heizen und Lüften, wie das Risiko für Schimmel sinkt, und was zu tun ist, wenn es doch zu Schimmel in der Wohnung kommt.

Je höher die Feuchtigkeit im Raum, desto größer das Risiko für Schimmel!

Entscheidend für die Entstehung von Schimmel ist, wie feucht es in der Wohnung ist. Sporen und Nährboden für Schimmel gibt es überall. Aber damit sich Schimmel entwickeln kann, braucht dieser zusätzlich Feuchtigkeit. In jedem Haushalt entsteht Wasserdampf in großen Mengen. In einem Vier-Personen-Haushalt sind das bis zu 10 Liter am Tag. Diese Feuchtigkeit muss rausgelüftet werden.

Die Luft kann je nach Temperatur nur eine begrenzte Menge Wasserdampf aufnehmen. Warme Luft speichert mehr Wasserdampf als kältere. Beim Lüften wird die warme und feuchte Luft in der Wohnung gegen kältere und damit trockenere Luft von außen ausgetauscht. Wände, Decken und Möbel werden weniger feucht – das Risiko für Schimmel sinkt.

Tipps zum Heizen und Lüften:

  • Die Raumtemperatur sollte mindestens 18 Grad Celsius betragen. Thermostatköpfe machen es leicht: Sie messen die Temperatur und regeln die Raumwärme selbst. In vielen Wohnungen passt die Einstellung zwischen 2 und 3. Das Thermostat arbeitet aber nur dann richtig, wenn es nicht durch Möbel oder Gardinen verdeckt ist.
  • Alle Räume sollten regelmäßig beheizt und belüftet werden – auch die seltener genutzten Zimmer. Türen zu kühleren Räumen, etwa zum unbeheizten Abstellraum sollten geschlossen bleiben, damit sich keine feuchtwarme Luft aus den übrigen Räumen an den kalten Wänden des unbeheizten Raumes niederschlagen.
  • Lüften will gelernt sein: Dauerlüften durch Kippfenster sollte in der Heizperiode vermieden werden. Empfehlenswert ist, kurz (zwischen fünf und 10 Minuten) und kräftig (Durchzug) mehrmals am Tag zu lüften. Bei längerem Lüften sollte das Thermostat herunter gedreht werden. In gut gelüfteten Räumen sollte die relative Luftfeuchte bei maximal 55 Prozent liegen.
  • Lüftungsöffnungen in Fenstern und Türen sowie die Gitter vor der Bad-Entlüftung sollten regelmäßig gesäubert werden. So ist die notwendige Abfuhr verbrauchter Luft sichergestellt.
  • Große Möbel nicht an kalten Außen- und Treppenhauswänden aufstellen. Wenn nicht anders möglich, sollten Möbel mindestens mit 10 Zentimeter Abstand zur Wand stehen.
  • Heizkörper nicht mit Möbeln oder Gardinen verdecken. Sonst kann sich die warme Luft nicht optimal im Raum verteilen und die Heizkosten steigen.
  • Wasserdampf sollte möglichst vermieden werden: Beim Kochen, Duschen und Waschen sollte möglichst gelüftet werden und Wäsche nicht in der Wohnung getrocknet werden. Auf Luftbefeuchter sollte verzichtet werden. Nach dem Duschen die Fliesen und Duschwände mit einem Wischer abziehen oder abtrocknen.
  • Spezialfall Schlafräume: Nach dem Aufstehen kräftig lüften. Danach den Raum auf mindestens 18 Grad heizen und die Tür schließen. So kann die warme Luft die Feuchtigkeit aus Matratzen und Bettwäsche aufnehmen. Spätestens vor dem Schlafengehen noch mal lüften, damit die feuchte Luft wieder entweichen kann.

Schimmelpilze in der Wohnung – Was nun?

Wird Schimmel in der Wohnung entdeckt, ist schnelles Handeln wichtig: Am besten wird der Schaden fotografiert und die Vermieterin, der Vermieter oder die Hausverwaltung zur Abklärung der Ursache informiert. Kleine Schimmelflächen bis ca. 0,5 m2 können eventuell selbst behandelt werden.

Beim Entfernen von Schimmel sollte möglichst kein Staub, und damit keine Sporen, aufgewirbelt werden. Empfohlen wird beim Entfernen eine FFP2-Maske aufzusetzen und Handschuhe zu tragen (Latex oder Nitrilkautschuk). Mit einem guten Haushaltsstaubsauger mit Feinstaubfilter können die Sporen vorsichtig abgesaugt werden. Ansonsten arbeiten Sie besser mit einem feuchten Lappen, dafür Wasser mit etwas Spülmittel mischen. Saugen und/oder wischen Sie ein Stück über den sichtbaren Befall hinaus und lassen Sie die Fläche danach gut austrocknen. Tapeten, Gipskartonplatten oder Holzwerkstoffe können nicht gereinigt, sondern müssen (nass) entfernt werden.

Auf Anti-Schimmel-Mittel sollte verzichtet werden, denn gesundheitliche Risiken sind hier nicht auszuschließen. Wird eine Oberfläche behandelt, kann Isopropanol (70 bis 80 Prozent) oder Ethanol oder Wasserstoffperoxid (12 Prozent) aus der Apotheke (keine Essigreiniger) verwendet werden. Aber Achtung: Wasserstoffperoxid hat eine bleichende und ätzende Wirkung. Während und nach der Reinigung sollte kräftig gelüftet werden.