Raum des Gallitzin-Hauses begrüßt Skulpturen aus Köln

Raum des Gallitzin-Hauses begrüßt Skulpturen aus Köln
Während der Kurator Hans-Georg Dornhege schon durch ihre Verpackung die „Tanzende“  erkundet, hebt der Künstler Hermann Böning den „Schleier“ der Amalia von Gallitzin. Foto-Montage: A. Hasenkamp.

Hermann Böning stellt in Ausstellungs-Reihe aus

Münster-Angelmodde (agh). Der Raum im und um das Gallitzin-Haus begrüßt die Skulptur, und, zuerst am Samstag, auch die Gäste der Vernissage zu den Werken von Hermann Böning aus Köln. „Der Raum begrüßt die Skulptur“ heißt die Ausstellung, die er mit dem Kurator der Reihe „Kultur vor Ort im Gallitzin-Haus“, Hans-Georg Dornhege, für die Heimatfreunde Angelmodde nach Angelmodde geholt hat.

Skulpturen aus Holz dominieren die Ausstellung, aber Gemälde gibt es auch. Die seien eigenständige Kunstwerke, betont Böning beim ersten Aufbautermin am Dienstagnachmittag, auch wenn sie zum Teil, der Form nach, Skulpturen zum Motiv haben. Aber auf besondere Weise, was besonders dieser eine Titel verrät: „Landschaft, collagiert“. Viele der Skulpturen, das ist auffällig, recken einen Arm über ihren Kopf.

Quergelegt liegt die Interpretation als raue, gebirgige Landschaft noch näher. Landschaft zeigt sich im Kleinen auch, wenn man den Skulpturen ganz nahekommt – sie tragen die Spuren der Bearbeitung der Baumstämme mit Metall, zum Beispiel Stechbeiteln – Werkzeugen, die Böning zur Hälfte selbst hergestellt hat, mit Hilfe eines Schmieds, um besonders hartes und elastisches Metall zum zielsicheren Durchschneiden und Abheben zu schaffen. Vom Schaffensprozess kann Böning viel Erzählen, auch, weil das Holz teils bemalt wurde, dann wieder mit Metall beschnitten, durch die Farben hindurch. Sogar, wenn es eine Schicht Blattgold ist. Auf das offensichtlich Organische legt er Wert.

„Das bietet Möglichkeiten“ sagt Böning über die üppige, breite und hohe weiße Fläche, die eine neue „mobile Ausstellungs-Wand“ im ersten Stock liefert, angeschafft mit Mittel des Landes NRW, der Volksbank Münsterland-Nord, der Sparkasse und der Stadt Münster. Großformatige Gemälde liegen davor, verpackt ist noch die Skulptur „Balance – Schwimmerin“. Skizzen hat er angefertigt, um die Schöpfungen zu platzieren. Dazu war er bei einer früheren Ausstellung zur Vernissage gekommen, sich ein Bild zu machen, bei der Ausstellung „Bildhauers und Malers“ Ulrich Kügler aus Minden, 2023.

Gesehen hat er auch die Verbindung des Hauses zur Fürstin Amalie von Gallitzin, und das hat Niederschlag gefunden in einer der zwei außen platzierten Skulpturen. Die Gräfin hat Böning als Bildungsengagierte imponiert. Abgebildet ist sie als sehr energisch. Wenn es noch eines Merkmals bedürfte, sie von der Skulptur „Tanzende“ zu unterscheiden – die Gräfin ist nah an ihrer Dauerausstellung im Gallitzin-Haus platziert. Aus dem harten Ahorn ist sie herausgeschält. Ein weiches Lindenholz wäre für sie unangemessen, sagt Böning.

Die Vernissage zur siebten Ausstellung der Reihe beginnt am Samstag um 16 Uhr. Danach sind Werke Wolbecker Gymnasiasten an der Reihe.