Igel siegen beim „Roten Hund“ 2023

Igel siegen beim „Roten Hund“ 2023
„Die Hase“ glaubt, den Igel in einen Wettbewerb gelockt zu haben, den er nicht gewinnen könne.

„Die Hase und der Igel“ beschließen Veranstaltungsreihe in Münster am „Alten Zoo“

Münster. Die turbulente Geschichte „Die Hase und der Igel“ ist eine Weile vorbei, doch immer noch sitzen etliche Familien und Gruppen auf ihren Decken, es wird weiter gepicknickt auf dem Rasen am „Alten Zoo“.

Das gehört für etliche dazu, bei der Kindertheaterreihe “Roter Hund” des Kulturamts. Die letzte Vorstellung dieses Jahres lockte wieder viele Familien auf die Wiese. Zu zweit spielen Andrea Post und Tim Schreiber vom Theater Schreiber & Post aus Dresden drei Tiere, wenn man des Igels Flöhe außer Acht lässt. Etwas langsam geht es los, bevor man merkt, wohin „der Hase läuft“: „Die Hase“ hat den kleinen Igel mit seinen kurzen, krummen Beine zu sehr gepiesackt, da lässt der Stachlige sich auf ein Wettrennen ein. Er setzt sogar seine Altersvorsorge aufs Spiel, ohne Plan.

Bei einer igeligen Liebeserklärung an seine Gemahlin reift eine Idee: „Deine krummen Beine, genauso krumm und klein wie meine.“ Das Verwechslungs-Komplott des Igel-Paares gedeiht, dem überheblichen Hasen fällt vor lauter Geschwindigkeit seine Dämlichkeit nicht auf. Er rennt und rennt, bis er in den Hasen-Himmel kommt. Die Kinder im Publikum verraten dem Langohr nichts, sie rufen „nochmal laufen!“. Der Applaus gilt den Igeln, bzw. den Darstellern. „Tolle, Schauspieler, tolles Stück“, sagt ein Familienvater gegenüber den WN, später sagt es Post und Schreiber noch persönlich. Ein Großvater ist nicht ganz so zufrieden, er bleibt die Ausnahme. „Kindgerecht“sei das Theater, meint eine Mutter. Viele Gäste sind zum wiederholten Male gekommen. So die vierköpfige Familie aus Telgte, die sich per WN und Kulturamts-Newsletter informiert hält und extra mit dem Auto kommt. Ansonsten sind viele Fahrräder zu sehen, gern Lastenräder und ähnliches – für Klappstühle und Picknick-Zubehör. Wasser und Wassermelonen sind dabei, auch Kuchen und Karotten.

Die Picknick-Atmosphäre fiel auch dem Igel Tim Schreiber auf. Er liebe dieses Beisammensein beim Theater, auch wenn man sich nicht kennt, sei es etwas Gemeinsames. Dass man sich wieder treffen könne: „Ein Geschenk“. „Die Hase und der Igel“ sei im März 2020 entstanden. Wieder war es sonnig, diesmal ohne Brise, vermutlich deshalb seien etwas weniger Menschen gekommen, vermutet Kim Wessel vom Kulturamt. Aber sie seien „super happy“, es sei insgesamt wohl ein Rekord bei der dreiteiligen Reihe.