Volles Haus für „Erzähl es niemandem!“

Volles Haus für „Erzähl es niemandem!“
Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck.

Zuletzt aktualisiert 25. Januar 2019 (zuerst 1. Februar 2017).

Münster-Wolbeck. Zeitgeschichte verwoben mit einer Liebesgeschichte, erzählt aus der realen Geschichte einer bekannten Radio-Moderatorin: Die Lesung aus „Erzähl es niemandem!: Die Liebesgeschichte meiner Eltern“ mit der Autorin Randi Crott füllte am Mittwochabend den Saal des Achatiushauses. Der AWO-Ortsverein Wolbeck hatte Crott angefragt, und Marlene Benter-Camen dankte ihr gleich zweimal dafür, nach Wolbeck gekommen zu sein.
Sehr aufmerksam lauschte das Publikum, deutlich über 100 Menschen. Der Wehrmachtssoldat Helmut Crott, ein „Halbjude“, nimmt 1940 teil an der Besetzung Norwegens, lernt dort in einer Familie seine spätere Frau Lillian Berthung kennen. Dass er Teil der Besatzungsmacht ist, die auch in Norwegen Juden deportiert, bringt ihm Gegnerschaft ein; dass er „Halbjude“ ist und somit selbst gefährdet, muss geheim bleiben.

Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck.
Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck.

Crott hat intensiv geforscht und erstaunlich viel gefunden; über Zeitsprünge lässt sie das Geschehen nachvollziehbar werden – das Zeitgeschehen ebenso wie ihre Erinnerungsarbeit. Die hatte ihr Vater abgelehnt.

Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.
Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Die Geschichte hat Regisseur Klaus Martens verfilmt, seit einigen Tagen ist der Film im Kino zu sehen. Am 6.2. zeigt ihn das „Cinema“ in Münster in Anwesenheit von Martens und Crott.

Brachte kritische Bemerkungen aus aktuellem Anlass: Rolf Schönlau vor der Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck.
Brachte kritische Bemerkungen aus aktuellem Anlass: Rolf Schönlau vor der Lesung von Randi Crott im Achatius-Haus in Münster-Wolbeck.

Vor der Lesung hatte Bezirksbürgermeister Rolf Schönlau das 2012 erschienene Buch gewürdigt und seinem Unmut über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Parteiverbots-Antrag für die NPD Luft gemacht. Die Partei werde nun weiter Geld in siebenstelliger Höhe vom Staat erhalten, bedauerte er. Hoffentlich werde nicht auch noch die NPD zum Neujahrsempfang in das Rathaus Münsters einziehen.