333 Engel bleiben in Wolbeck : Gemeinden nahmen Abschied von fünf Wochen Berührung

„Hoffentlich vermissen Sie die Engel auch ordentlich“, wünschte der Holzbildhauer Dieter Schröder den Gästen des Abschlusskonzerts im Evangelischen Gemeindezentrum am Sonntagabend (04.12.2005). Ein Konzert mit Beisammensein krönte den Abschluss von fünf Wochen Engel-Ausstellung in Wolbeck.

Mehr als anderthalb Dutzend Veranstaltungen hatten die Schwingen der himmlischen Gäste angestoßen, manche ökumenische Welle geschlagen und den Kirchenraum der Christuskirche neu erleben lassen, indem sie die Bänke „wegfegten“, wie sich Hans Maas in seinem Gedicht „Wie kamen die Engel zu uns nach Wolbeck?“ ausdrückte. Pfarrerin Helga Wemhöner, das verriet das Gedicht, hatte den auslösenden Funken geliefert.

Abschlusskonzert Engel-Ausstellung Münster-WolbeckDer befeuerte auch das spontan organisierte Konzert. Ein interkonfessioneller Projektchor bot mit 20 Kehlen „Hört der Engel helle Lieder“, zwei Sprituals, begleitet von Sigrun Schäckelhoff am Saxophon, ein „Sanctus“ und vor allem achtstimmig a cappella „Der Herr hat seinen Engeln befohlen über dir“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und das Taizé-Lied. Dem Chor gelang eine auch im Zusammenspiel mit dem Instrumentalisten beeindruckende Darbietung. Die Freude im vollen Saal war groß und Wemhöner dürfte nicht allein sein mit der Meinung: „Ich finde, es sollten noch weitere Projekte folgen“.

Begleitet wurde der Chor von den Violinisten Christiane Hanicke, Hans Maass und Ulrich Zurmühl, am Cello von Mirjam Dehnhoff und an der Orgel von Dorothea Scholz. Sie hatten sich auch zum zweiten Satz des Adagio aus J. S. Bachs Konzert für zwei Violinen und Orgel beflügeln lassen. Die musikalische Gesamtleitung hatte die herzlich mit größtem Applaus bedankte Ilona Riefenschneider. Sie bot am Klavier eine hinreißend zarte, nachdenkliche, Ruhe schenkende Interpretation von Franz Liszts „Abendglocken“.

Zum Thema.:  Mit Vibraphon und Saxophon: 20. Jubiläum von „In Concert mit Bensen und Fuchs

Beteiligt am Erfolg der Ausstellung war neben den Veranstaltern, den beiden Wolbecker Kirchengemeinden und dem Blinden- und Sehbehinderten-Verein Münster, eine Fülle teils unsichtbarer Helfer und Sponsoren. So die „Stullenschmierer“,die  Fahrdienst-Helfer oder die Achatii-Brüder, die die Kirchenbänke einlagerten. Annemarie Ehrlich las einige Gedichte, die eine Haiku-Gruppe aus Ahlen zur Ausstellung erarbeitet hatten.

Schröder gab den Wolbeckern tröstende Worte mit. Nicht nur der Engel Michael bleibe in Wolbeck (noch werden Spenden gesammelt), sondern die Schindeln der Decke, etwa 333 an der Zahl, seien je ein Engel.


Dieter Schröder, Holzbildhauer
Atelier & Ausstellung
Bergquerweg 6
49179 Venne-Broxten
Tel./Fax: 05476/1437
Mobil: 0172/9144761