Heiligabend anders: neue Formate in Gemeinden in Münster-Südost
Versammelt im weiten Rund des Innenhofs des Drostenhofs feiern Gläubige eine katholischen Wortgottesdienst mit Pastoralreferen Richard Schu-Schätter. Foto: A. Hasenkamp.
Zuletzt aktualisiert 4. Januar 2021 (zuerst 28. Dezember 2020).
Münster-Südost (agh). Die Feiern zum Heiligen Abend fanden in Südost neuartige Ausdrucksformen.
Zwei katholische Wortgottesdienste fanden im Innenhof des Drostenhofes statt. Ältere erinnern sich: Als nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebene und Flüchtlinge evangelischen Glaubens nach Wolbeck kamen, bot ihnen Graf von Merveldt einen Raum im Drostenhof für ihre Gottesdienst an. An diesem Heiligabend hatten sich hundert angemeldet, das Maximum; etwa 50 kamen. So weit auseinander standen sie, mit Masken im Freien, hier Familien, dort eine alte Dame solo, dort eine Mutter mit Kinderwagen, dass Pastoralreferent Richard Schu-Schätter sie bat, doch etwas näher zu kommen. Ein Trompeter blies, Musik kam vom Band. Mit einem gemeinsamen Anheben der Kerzen entstand dem Abstand zum Trotz Verbundenheit.
Richard Schu-Schätter.
Versammelt im weiten Rund des Innenhofs des Drostenhofs feiern Gläubige eine katholischen Wortgottesdienst mit Pastoralreferen Richard Schu-Schätter. Foto: A. Hasenkamp.
Einen katholischen Wortgottesdienst leitete Pastoralreferen Richard Schu-Schätter. Foto: A. Hasenkamp.
Gläubige erheben die Lichter der Hoffnung – das schuf etwas Gemeinsamkeit im räumlichen Abstand. Foto: A. Hasenkamp.
Gläubige erheben die Lichter der Hoffnung – das schuf etwas Gemeinsamkeit im räumlichen Abstand. Foto: A. Hasenkamp.
So hat die Gemeinde St. Nikolaus Münster Zahl und Art der Angebote zum ersten Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen erheblich ausgeweitet – und dabei auch ihre im Vergleich zu anderen Gemeinden als günstig geltende Personal-Ausstattung genutzt.
Vor den Mauern von St. Agatha und einer besonderen Krippe
Vor lebensgroßen Krippenfiguren versammelten sich auf dem Rasen von St. Agatha Familien zu mehreren Wortgottesdiensten.
Pastoralassistentin Karin Lücke feiert einen Wortgottesdienst auf dem Rasen neben der Kirche St. Agatha. Foto: anh.
Einen anderen Weg zu gehen bot die evangelische Kirche in Wolbeck an. Vor der Kirche empfingen Pfarrer Dr. Christian Plate und der Jugendbeauftragte Sören Zeise gut gelaunt die Besucher, Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Zum einen konnten sie sich eine Fackel zum Mitnehmen entzünden – das Feuer dazu kam vom Licht von Bethlehem aus dem Dom zu Münster. Weil die Zeit dafür von 14 bis 18 Uhr gestreckt war, bot sich Zeit für einen persönlichen Kontakt. Möglich war auch ein Gang in die Kirche. Dort konnte man in der Ruhe die Weihnachtsgeschichte vom Band anhören. Und schließlich war ein Gang durch Wolbeck möglich, zu Stationen mit jeweils einem Stück des Lukas-Evangeliums. Einen Präsenz-Gottesdienst gab es am Heiligabend nicht in der evangelischen Kirche und sie blieb in den folgenden Tagen geschlossen. Aber ein Video eines am Vorabend aufgezeichneten Weihnachts-Gottesdienstes mit Plate ist über evangelische-kirchengemeinde-wolbeck.de abrufbar. Verschiedene Aufzeichnungen bietet st-nikolaus-muenster.de.
Mit dem Licht aus Bethlehem entzündet. Sören Zeise hilft einem Jungen beim Entzünden der Fackel. Foto: A. Hasenkamp.
Szenen vom Heiliganbend in und vor der evangelischen Kirche in Wolbeck. Fotos: A. Hasenkamp.
Enger als sonst dem Geschehen der Weihnachtsgeschichte verbunden war auch der Stationengang, den Pfarrer Schulz am Abend von St. Agatha über den Friedhof an der Werse schließlich zu einer Krippe vor Strohballen führte, auf einen Bauernhof. An der Krippe Jesu habe es auch nicht nach Weihrauch gerochen, erinnerte Schulz, sondern nach dem Alltäglichen von Tier und Mensch.
Die Krippe auf dem Bauernhof bildete den Abschluss des Stationengangs von St. Agatha über den Friedhof. Foto: A. Hasenkamp.
Die Krippe auf dem Bauernhof bildete den Abschluss des Stationengangs von St. Agatha über den Friedhof. Foto: A. Hasenkamp.
Münster-Wolbeck. Am Vorabend des St. Martin-Festtags fand in der St. Nikolaus-Kirche in Wolbeck ein Martins-Umzug statt. Der Einladung des Mini-Wortgottesdienstkreises, der jeweils am 1. Freitag im Monat einen Wortgottesdienst vorbereitet, waren viele Eltern mit ihren Kinder gefolgt. Sich in Grundhaltung des Teilens einüben Im Mittelpunkt der Feier stand die Martinslegende,…
Zur Situation der evangelischen Kirche in Münster und ihrer Gläubigen siehe das Interview der Westfälischen Nachrichten mit Superintendentin Meike Friedrich: http://www.wn.de/Muenster/2582318-Superintendentin-Meike-Friedrich-zur-Rolle-der-evangelischen-Kirche-in-Muenster-Durch-Luther-im-Gespraech
Münster-Wolbeck (agh). Zu den Szenen der Wandelkrippe gehört auch die vom Eintreffen der Weisen oder auch Könige. Im Begleitblatt aus dem Jahr 2021 heißt es zu der Station "Königlicher Besuch": "Ich will gesehen werden, warum nimmt mich denn Niemand wahr! Wahrlich Große wagen es, sich klein zu machen, ungesehen zu…
Münster-Wolbeck (agh). Die Weihnachtsgeschichte ist prominent, ihre Hauptdarsteller sind sehr prominent – Hunderte von Millionen Menschen kennen die Geschichte und die Namen der Darsteller, und das seit hunderten von Jahren. Dennoch wissen viele, dass wesentliches an der Weihnachtsgeschichte ganz einfach und bescheiden, ja ärmlich ist. Das geht sogar noch weiter,…
Münster (SMS). In der Bibel werden sie als „Sterndeuter aus dem Morgenland“ bezeichnet: An die Heiligen Drei Könige erinnert ein besonderes sakrales Kunstwerk im Stadtmuseum Münster. Das Hochrelief mit dem Jesuskind, Maria und Josef und eben den Königen Caspar, Melchior und Balthasar, die Geschenke überbringen, stammt aus dem späten 15.…