‚Skandal‘ um das Siegel – Friedens-Kirchengemeinde blickt zuversichtlich auf 2006

Münster-Angelmodde. Freunde und Förderer, Mitarbeiter und Ehrenamtliche der Friedens-Kirchengemeinde am Erlenbusch konfrontierte Pfarrer Hartmut Hawerkamp humoristisch mit einem „Skandal von kaum benennbarem Ausmaß“: Das Gemeinde-Siegel, das Zeugnisse und Arbeitsverträge amtlich macht, war von Beginn an falsch. Das hat das Landeskirchenamt der Gemeinde mitgeteilt.

Das Siegel sei im Durchmesser einen Millimeter zu klein. Die Gespräche mit dem Landeskirchenamt seien allerdings entspannt und konstruktiv, betonte Dechow gegenüber den WN. Ein Termin für die Änderung stehe noch aus.

Hartmut Hawerkamp zeigt das Gemeinde-SiegelDas Korrigieren des Siegels ist die kleinste Herausforderung für die Gemeinde, die am Donnerstagabend ihren Neujahrsempfang im neuen Gemeindehaus feierte. Der Wegfall einer Pfarrer-Stelle stehe an, Kooperationsgespräche mit der evangelischen Gemeinde in Wolbeck und Albersloh seien zu führen.

Das Siegel lieferte neben Anlass zum Stirnrunzeln über den nach Jahrzehnten verspätet wiehernden Amtsschimmel auch das Motto für den fröhlichen Abend. Die Pfarrer Hawerkamp und Dechow luden die Gäste ein, vorzutragen, was man gern versiegelt hinter sich lassen oder für die Zukunft besiegeln und mitnehmen wolle.

Gestärkt durch eine Andacht und das von fleißigen Händen aus der Gemeinde zusammengetragene, prächtige Buffet fiel die Bilanz sehr positiv aus. Ein Dutzend Gäste sagte, was ihnen besonders in Erinnerung war. Da wurde das Engagement vieler Konfirmanden für den Kindergarten gelobt, das zum Teil Jahre andauert. Und selten sei so viel geheiratet worden wie 2005, sagte Dechow.

Das Theater-Spiel zur Einweihung sei für sie nach anfänglicher Skepsis eine bereichernde Erfahrung gewesen, freute sich Marianne Schmidt. Die Möglichkeiten des neuen Heims wurden immer wieder gelobt, ob um die gute Sicht zum Beispiel im Gottesdienst für Großeltern und Enkel ging, um das Strahlen in den Augen der Rollstuhlfahrer, die sich endlich frei bewegen können, um den Bücher-Flohmarkt oder den guten Geist und die Geduld im Pfarrbüro von Doris Ulmke. Man habe nun ein besondes einladendes, offenes Haus, mit dem man Menschen anziehen kann. Und der Chor und die Posaunen möchten doch bitte nochmals auftreten. Groß war die Freude, dass der Jugendreferent im Kirchenkreis für die Region Münster, Andreas Czarske, weiterhin einen Teil seiner Arbeitszeit in die Friedens-Kirchengemeinde einbringen könne. Angeregt wurde die Schaffung einer 400-Euro-Stelle für einen Gemeinde-Hausmeister, der über Spenden finanziert werden könne.

Kathrin Neuhaus-Dechow kündigte ihre baldige Rückkehr vom „Familien-Management“ in den aktiven Dienst in der Gemeinde an. „Ich kenne Sie alle noch.“ Am 20. Januar ist es soweit.