Viel Lokales beim Polit-Frühschoppen

Viel Lokales beim Polit-Frühschoppen
Kersting reicht das Mikrofon zu Hein Götting.

Gremmendorfer und Angelmodder Bürger und Politiker traditionell im Austausch

Münster-Gremmendorf. Viel Lokales und die Gelegenheit zum Befragen von Politikern verschiedener Ebenen prägten den traditionellen sonntäglichen „Politischen Frühschoppen“ im Restaurant Friedenskrug.

Mehr Wohnraum wäre in den alten Briten-Häusern verfügbar, würde es nicht das jetzige BIMA-Gesetz erschweren, so ein Thema, das Bezirksbürgermeister Peter Bensmann als Moderator einführte. Andreas Nicklas, der traditionell moderiert, war verhindert. Bezirksvertreterin Sabine Metzler, SPD, will eine „soziale Komponente“ im Gesetz; Wolfgang Klein, lange für die FDP in Baufragen tätig, forderte eine Anpassung im Sinne der lokalen Situation. Bundestags-Kandidat Stefan Nacke, CDU, will am Tag nach seiner Wahl in den Bundestag bei der BIMA anrufen. FDP-Bundestags-Kandidat Klaus Kretscher führte an, die BIMA habe „kein Geld zu verschenken“, außerdem sei die Dauer von Planungsverfahren in Münster ein Problem. Er betonte „Bildung als Grundlage für Freiheit“ und eine „grundlegende Bildungsreform“; beim Klima komme man nicht weiter mit Verboten und Verzicht, Zertifikatshandel solle „Innovationsdruck“ schaffen.

Wann schafft der Umzug der ZUE mehr Platz für Wohnungsbau im York-Quartier? Schärfe gewann der Austausch, als Jörg Behrens, FDP-Ratsherr und Fraktionsvorsitzender, darauf hinwies, ein rot-grüner Beschluss gegen eine ZAB in Münster habe zu diesem Problem geführt und lasse wegen der ZUE-Kosten nun eine zweistellige Millionen-Summe für andere Dinge fehlen. Metzler bezeichnete die damalige Entscheidung als „Fehler, meine ich, persönlich“, man solle aber darauf nicht mehr „herumreiten“. Das tat der Konkurrent von der CDU dann aber doch, kurz, man müsse eben Unterschiede herausarbeiten. Nacke nannte generationengerechte Politik und Renten als seine Themen für den Bundestag, man dürfe „hier nicht nochmals Zeit verplempern“. Zum Thema Kohle-Ausstieg: „Wir können es wahrscheinlich auch noch beschleunigen.“ Das „Wie?“ kam nicht zur Sprache. Metzler warb für eine Regierung mit der SPD, damit sie in der Umweltpolitik nicht „immer wieder ausgebremst“ werde.

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Alle waren für die WLE, wobei Ratsherr Hein Götting, FDP, zuverlässige und vollständige Kostenschätzungen und Lärmschutz einforderte. Ein Verkehrskonzept in einem Oberzentrum betreffe Verkehr und Wohnen, betonte Nacke.

Zum Besonderen des Frühschoppens gehört, dass v.a. Repräsentanten diverser Schützengesellschaften geladen sind, und so kamen neben dem Kopf des Gewerbevereins die Pluggendorfer Schützen, die Hubertusschützen, Dicke Eiche Hiltrup, die Knubbenschützen, die KG Pängelanton nebst dem gastgebenden Orts- und Schützenverein mit Königspaar und Kaiserin. Die Tradition des politischen Frühschoppens geht Jahrzehnte zurück – zumindest auf die sechziger Jahre, so Günter Naber.