Heimatfreunde Angelmodde präsentieren Heft zum Verhältnis der Gräfin Gallitzin zum Priester Bernh

Münster-Angelmodde. „Ablesen kann ich nicht“, sagt Dr. Ulrich Töns. So hatte er Ende April 2006 bei der Einweihung des Gallitzin-Denkmals anhand von Stichworten einen Blick auf eine ungewöhnliche Beziehung geworfen. Bernhard Overberg, bekannt als „Lehrer der Lehrer“ und Namensgeber des Overberg-Kollegs in Münster, war nicht nur Beichtvater der aus Fürstin Amalia von Gallitzin gewesen, sie hatte ihn als geistlichen Vater nach Angelmodde geholt.

 {amazone asins=09383336 align=left}Chronik 18{/amazone} Die ausgearbeiteten Beiträge der Feier liegen nun als Band 18 der Chronik Angelmodde vor. Der Vorstand der Heimatfreunde Angelmodde präsentierte ihn am Mittwoch, dem 09.05.2007,  im Beisein des Hauptautors Töns. Er eröffnet in seinem Beitrag ein ergänztes und korrigiertes Bild der emanzipierten Fürstin, die vom religiös erzogenen Mädchen zur hundertprozentigen Atheistin wurde und auf einem langen Weg zurück zum Christentum fand. Ein wesentlicher Begleiter auf diesem Weg war Overberg. Der Adelsrang der Fürstin, die auch mit der Zarin bekannt war, machte dieses Experiment einer geistlichen Lebensgemeinschaft möglich. „Eine Frau des münsterländischen Adels hätte es sich wohl nicht leisten können“, merkte Professor Kajo Plaßmann an.

Die Fürstin rückte die Orientierung an Gott nicht in klösterliche Abgeschiedenheit, sondern holte ihn in den Alltag, so Töns These.

Wolf Lammers, Kajo Plaßmann, Ulrich Töns Gewidmet hat der Verein das Heft Peter Junglas. Der im März verstorbene Junglas sei ein „ideenreicher Künstler und Architekt“ gewesen, unterstrich Wolf Lammers. Von Junglas stammt neben der Gestaltung des Schriftenreihe und des Vereins-Logos auch der Plan für das Denkmal für den „Kreis von Münster“ nahe der Werse.

{amazone asins=3870233001 align=left}Frauenbilder{/amazone} Für Mitglieder ist der Preis des Hefts von neun Euro im Mitgliedsbeitrag enthalten. Es ist im Gallitzin-Haus am Angelmodder Weg 97 oder über Ada Mädel (Tel. 02506 7488) erhältlich.

Erfreut namen die Heimatfreunde die Nachricht auf, dass das münsterische Overberg-Denkmal nicht verschollen ist. Es befindet sich beim Burgsteinfurter Restaurator Lehmkuhl und soll noch in diesem Jahr wieder am Überwasserkirchplatz aufgestellt werden. Das teilte Gottfried Minkenberg, Leiter der Diözesanbibliothek, auf WN-Anfrage mit. Die Suche nach einem geeigneten Standort sei allerdings nicht einfach.

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