Krippen auch aus Bangladesch und Burkina Faso

Krippen auch aus Bangladesch und Burkina Faso
Krippenausstellung im Gallitzin-Haus in Münster-Angelmodde. Foto: A. Hasenkamp

Ausstellung im Gallitzin-Haus führt über mehrere Kontinente und Lebenswelten

Münster-Angelmodde. Eine Krippen-Ausstellung besonderer Art ist bis zum 23. Januar im Angelmodder Gallitzin-Haus zu sehen.

Erstaunen kann die Vielfalt der Materialien: Holz von Balsa bis Ebenholz, Papier, Kamelknochen, Metallstücke, auch Weißblech mit der lichtdurchlässigen Schale von Capiz-Muscheln aus dem indischen Ozean. Terracotta nutzen Künstler aus Lateinamerika, aber auch aus der französischen Provence, eine aus Bangladesch. Mehrere Länder Afrikas sind vertreten, einige aus Indien, eine aus Bangladesch, viele aus Lateinamerika. Letztere erinnern an die Krippe aus der Kirche St. Bernhard in Angelmodde-West.

Interessanter noch als die Materialien ist die Bilderwelt. Denn die Menschen haben die biblische Geschichte in ihre eigene Umgebung eingefügt. So ist hier ein Sandstrand zu sehen und ein Gebirge. Die Figuren sind unterschiedlich dargestellt, in Formen und Farben. Aber auch die Tiere sind für Europäer mitunter eine ungewohnte Wahl – es sind nicht immer Ochs und Esel, nicht mal unbedingt Landtiere.

Wer im Obergeschoss des Gallitzin-Hauses nachschaut, entdeckt auch Größenunterschiede. Wo die Krippen im Erdgeschoss auch einen Tisch füllen können, findet oben einiges Platz in einer Zigarettenschachtel. Und es geht noch kleiner. Ein Element aus Eichenholz dagegen, das Maria und Josef als Schutz dient, wiegt gefühlte zwei Zentner.

Gesammelt hat die erstaunliche Vielfalt der Priester Thomas Schulz und auch ein eigenes Kunstwerk beigetragen. Im Jahr 2000 habe es angefangen, sagt er bei der Eröffnung am Sonntag, in Betlehem, wo er inzwischen bei einem befreundeten Künstler mehrere Krippen erstanden hat. Dann kam eine Reise nach Ägypten und einige weitere Krippen; Schulz stellte sie für eine Ausstellung zur Verfügung. Das machte viele aufmerksam, er bekam aus der Gemeinde Krippen zugeschickt. Und er sammelte selbst weiter.

Die Öffnungszeiten: Samstags von 14 bis 17 Uhr, sonntags 14 17 Uhr, dienstags 14 bis 18 und donnerstags 14–18 Uhr. An Heiligabend und am 1. Weihnachtstag bleibt die Ausstellung geschlossen, am 2. Weihnachtstag ist sie geöffnet. Für Gruppen können darüber hinaus weitere Termine gebucht werden unter: Schulz-t@bistum-muenster.de<mailto:Schulz-t@bistum-muenster.de>.

Wer außerhalb des Gallitzin-Hauses eine Krippe entstehen sehen möchte, kann wie 2020 die großen Figuren Schulz‘ an der Mauer von St. Agatha besuchten. Der Engel ist schon da, Maria auf dem Weg.