Gospel versprüht Lebensfreude

Münster-Wolbeck. Die musikalischen Früchte des Verbrechens Sklaverei füllen 200 Jahre später Kirchen mit Begeisterung. Das gelang am Sonntagabend dem Chor der Saerbecker Kolpingsfamilie in St. Nikolaus Wolbeck.   Mit "Heaven Is a Wonderful Place" auf den Lippen, mit freundlich bunten Tüchern über schwarzer Kleidung gingen die knapp 40 Sängerinen und Sänger zur Eröffnung nach vorn.

Ihre Leiterin, die energische Annette Richter-Westermann, lud die zahlreichen Gäste auch gleich zum Mitsingen und Mitklatschen ein. "Orientieren Sie sich am Chor, auf zwei und auf vier". Dass die Laien-Sänger über besondere Qualitäten verfügen, klingt in den zarten Tönen des "Swing Low, Sweet Chariot" an, das den sanften Nachhall eindrucksvoll nutzt. Fröhlich und verspielt drückt "Freedom Is Coming" unbeirrbare Zuversicht.

Dabei ist der geschichtliche Hintergrund düster. Das ließ am besten das Stück "Wade In The Water" spüren, das weniger häufig gegeben wird. Düster ist es, monoton, und lässt Angst spüren. Man konnte an die lebensgefährlichen Versuche der Flucht aus der Sklaverei denken.

Beim "This Little Light Of Mine" brachte Richter-Westermann das Publikum zum Mitmachen: "Das geht am besten, wenn man aufsteht." Auch Bitten sind Gospel-Themen, die "feel go(o)d" hören ließ, etwa "Keep Me From Sinking Down" oder "Lead Me, Guide Me".

Chor "feel go(o)d" aus Saerbeck füllt St. Nikolaus

Das alles transportierte der Chor mit Engagement, viel Können und fast immer perfektem Zusammenklang. Und die Arrangements der Gesangs- und Klavierpädagogin Richter-Westermann sind fordernd. Das zahlt sich dann in der bemerkenswerten Feinheit und kraftvollen Dynamik aus, die etwa "Deep River" bot. Die Besucher des Gospel-Konzerts waren hingerissen, daran ließ der Beifall keinen Zweifel.

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