Gemeindebrief geht drei Wege

Evangelische Kirchengemeinde Wolbeck und Albersloh stellt um / Grund ist ein Rückgang der Ehrenamtlichen

Münster-Wolbeck. Nur auf den ersten Blick hat sich nichts geändert: Die Gemeindebriefe der Evangelischen Gemeinde Wolbeck und Albersloh für August bis November liegen bereit und sehen aus wie sonst auch. Die Gemeindesekretärin Doris Ulmke hat sie auf einen Tisch vor dem Saal im Vorraum der Kirche in der Dirk-von-Merveldt-Straße gelegt. Aber die Verteilung ist anders und der Inhalt ist deswegen nicht mehr ganz der alte.
Das sechsköpfige Presbyterium habe beschlossen, „den Brief in ausgedruckter Form nicht mehr flächendeckend zu verteilen.“ Warum das Presbyterium dies beschlossen hat, das erläutern am Donnerstag Pfarrer Dr. Christian Plate und Dr. Anneliese Bieber-Waltermann, Presbyterin mit der Aufgabe Öffentlichkeitsarbeit. Im kleinen Raum oberhalb des Gemeindesaals in Wolbeck. Viele Jahre haben Ehrenamtliche die Briefe mit einer Auflage von 2000 Stück an die evangelischen Haushalte in den Gemeindeteilen Wolbeck, Angelmodde-Dorf und Albersloh verteilt. Aber die Zahl der Ehrenamtlichen schrumpfe, während sich Menschen zunehmend via Internet informierten. Länger schon konnte man nicht alle Straßen abdecken, mancher Brief kam spät. Ein Anlauf mit den „Konfis“ war nicht von Dauer.
So gibt es jetzt „Abholorte“. Albersloh hat fast so viele wie Wolbeck. In Wolbecks „Heide“ gibt es keinen. Daran arbeite man noch, meinen die beiden. Wer sich sein Exemplar nicht selbst abholen kann, meldet sich im Gemeindebüro und kann ihn sich zuschicken lassen. Für das Pflegen eines Abholortes haben sich schon etliche Freiwillige gemeldet, freut sich Bieber-Wallmann. Zwei oder drei weitere wären willkommen.
In Albersloh und Wolbeck sind die Briefe in den Filialen der Sparkassen sowie den beiden Engel-Apotheken zu finden, im Ludgerus-, Josefs- und im Achatius-Haus und in den evangelischen Kirchen. In Wolbeck kommt das katholische Pfarrheim dazu, die Buchhandlung und die Bäckerei Kisfeld, in Albersloh die Bäckerei Essmann.
Noch einen Abholort gibt es, und das ist ganz neu: Die eigene Website. Dort gibt es den Gemeindebrief digital, als PDF.
Weil die Informationen nun so leicht überall abgerufen werden können, hat man Inhalte mit persönlichen Daten herausgenommen: Geburten, Hochzeiten, Todesnachrichten.
Die Druckauflage hat das Presbyterium auf die Hälfte gesenkt, auf 1000 Stück.
Ein schöner Effekt, so Plate, könnte sich aus der Öffentlichkeit der Verteilorte ergeben: Dass nämlich auch Menschen den Gemeindebrief mitnehmen und lesen, die nicht zur Gemeinde gehören.
Das Themenspektrum reicht vom Zeltlager der Jungschar über die Frage, ob es in der Evangelischen Kirche „Heilige“ Orte gibt, bis zum Gemeindefest am 10 september.
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Jetzt dreifach: Zum Abholen, Zuschicken und Herunterladen gibt es den Gemeindebrief, erklären Anneliese Bieber-Wallmann und Christian Plate. Foto: anh.