Fortschritte bei Forschungsförderung: Rückblick der WWU-Rektorin Nelles auf 2007

Münster. Auf ein abwechslungsreiches Jahr 2007, mit allerlei Höhen, aber auch einigen Tiefen, blickt die Westfälische Wilhelms-Universität Münster zurück. Für Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und ihr Rektorat, die seit Oktober 2006 im Amt sind, war es das erste komplette Amtsjahr.

Studienbeiträge bis zur Entscheidung in der Exzellenzinitiative

Beim Neujahrsempfang der Universität am Freitagabend (11. Januar 2008) im Schloss zu Münster ließ die Rektorin die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen des Jahres 2007, vom Streit um die Studienbeiträge bis zur Entscheidung in der Exzellenzinitiative, noch einmal Revue passieren und zeichnete zahlreiche Professoren, Mitarbeiter und Studierende für herausragende Leistungen und besonderes Engagement in Lehre, Forschung, Studium und Gleichstellung mit Preisen aus.

Studienbeiträge hielten Westfälische Wilhelms-Universität Münster in Atem

Vor allem Studienbeiträge haben die Universität Anfang 2007 in Atem gehalten, bis im März ein mehrheitsfähiger Kompromiss gefunden und eine entsprechende Satzung im Senat verabschiedet werden konnte, mit der Studienbeiträge in Höhe von 275 Euro auch in Münster eingeführt wurden. Das Vorgehen der WWU, zunächst den Bedarf an Mitteln für die Verbesserung der Lehr- und Studienbedingungen zu ermitteln und dann erst daraus die Höhe der Beiträge zu errechnen, hat die WWU nach Ansicht der Rektorin im Gegensatz zu anderen Hochschulen des Landes vor dem Vorwurf bewahrt, "Studienbeiträge anzuhäufen, statt sie zeitnah auszugeben". Ein Ende des Streits um die Studienbeiträge sieht Rektorin Nelles allerdings noch nicht: Die Satzung sei vom Senat nur für die Dauer von zwei Jahren verabschiedet worden, der Kompromiss also "mit einem Verfalldatum belegt".

"Teilerfolg" bei Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder

Als wichtigen Teilerfolg wertete die Rektorin das Abschneiden der WWU bei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Oktober, die das münstersche Exzellenzcluster "Religion und Politik in Vormoderne und Moderne" mit rund 35 Millionen Euro für fünf Jahre in die Förderung aufgenommen hat. Zwei weitere Anträge der Universität, ein Exzellenzcluster im Bereich Medizin und eine Graduiertenschule in der Chemie, seien von den Gutachtern zwar auch als exzellent und förderungswürdig eingestuft worden. Indessen, so die Rektorin bedauernd, reichten in dieser zweiten Runde, anders als im ersten Durchgang, die finanziellen Mittel nicht aus, um alle positiv begutachteten Projekte zu fördern. Das Land habe aber zugesagt, "diese in der Sache exzellenten Bereiche zusätzlich zu fördern". Entsprechende Anträge der Universität seien auf dem Weg.

Förderung der Neutestamentlichen Textforschung

Auch die Förderung der Neutestamentlichen Textforschung im Umfang von rund sieben Millionen Euro bis zum Jahr 2032, der Verleihung des Max-Planck-Forschungspreises mit 1,5 Millionen Euro an Prof. Dr. Hans-Christian Pape sowie des Leibniz-Preises mit 2,5 Millionen Euro an Prof. Dr. Wolfgang Lück bescherten der Universität Münster im Jahr 2007 weitere Erfolgserlebnisse in der Forschungsförderung. Insgesamt sei es den Forscherinnen und Forschern der WWU gelungen, das Aufkommen an Drittmitteln im vergangenen Jahr erneut um rund neun Prozent von 43,5 auf 47,2 Millionen Euro zu steigern.

Neue Universitätsverfassung 

Sehr zufrieden zeigte sich die Rektorin auch mit der zügigen und weitgehend einvernehmlichen Erarbeitung und Verabschiedung einer neuen Universitätsverfassung auf der Basis des Hochschulfreiheitsgesetzes des Landes, das der Universität zum Jahresbeginn 2007 die Selbständigkeit beschert habe. Zur Zusammensetzung des vom Gesetz verlangten und von der Verfassung geregelten neuen Hochschulrats kündigte Prof. Nelles an, dem Senat werde zum Ende des laufenden Wintersemesters eine komplette Liste mit den Namen hervorragender Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Kultur vorliegen.

Kanzler-Nachfolger: Dr. Stefan Schwartze aus Berlin

Zügig und effektiv sei auch die Suche nach einem neuen Kanzler verlaufen, die durch den Wechsel der bisherigen Kanzlerin Dr. Bettina Böhm im September zur Europäischen Weltraumagentur ESA ausgelöst worden sei. Die Rektorin konnte den überraschten Gästen des Neujahrsempfangs in der Aula des Schlosses neben der früheren Kanzlerin Dr. Böhm, die zu diesem Ereignis eigens aus Paris nach Münster angereist war, auch ihren bereits ernannten Nachfolger Dr. Stefan Schwartze aus Berlin, der sein neues Amt in Münster am 1. Februar antreten wird, präsentieren. Ihr besonderer Dank galt den Dezernenten der Universitätsverwaltung Werner Brüning, Bernhard Cloppenburg und Karl-Heinz Sandknop, die während der Vakanz gemeinsam die Funktion des Kanzlers ausüben. Ihnen sei es zu verdanken, "dass die Verwaltung weiterhin reibungslos funktioniert hat, der notwendige Support für Forschung und Lehre aufrecht erhalten werden konnte und Meinungsbildung und Abstimmung im Rektorat in vertrauensvoller Zusammenarbeit fortgesetzt werden konnten".