Vierhändiges im pastoralen Klangraum

Vierhändiges im pastoralen Klangraum
Wohlsortiertes Tastenspiel: Torsten Schwarte und Felix Bräuer an der Orgel von St. Clemens. Foto: A. Hasenkamp.

Zuletzt aktualisiert 23. Januar 2024 (zuerst 21. Januar 2024).

Komponisten-Duo spielt zum Auftakt der Orgelwochen in St. Clemens

Münster-Hiltrup. Zu vierhändig geschaffenen Klängen hatte die Eröffnung der Hiltruper Orgelwochen eingeladen, und viele Gäste aus Hiltrup und Wolbeck waren gekommen zu dem seltenen Anlass. Vom Nachbarort kamen die beiden Organisatoren, Thorsten Schwarte aus Wolbeck und Felix Bräuer aus Bautzen, um in St. Clemens gewissermaßen auch die Premiere eines Konzerts im „pastoralen Klangraum“ zu bestreiten. Eine Premiere war es vom Programm her, denn „vierhändige Orgelmusik haben wir in der Serie noch nicht gehabt“, so Henk Plas, Organist von St. Clemens, in seiner Begrüßung.

Ein europäisches Programm aus vier Ländern hatten Bräuer und Schwarte zusammengestellt, aus dem nicht so breiten Spektrum von original so angelegten Werken für Orgel und mit Bearbeitungen. Bereits die vier Italiener zu Beginn spiegelten eine Bandbreite an Stimmungen, vom munteren Duett des Gaetano Felice Piazza zum Getragenen, Majestätischen mit Aurelio Bonelli hinüber in den leichtfüßigen Tanz „La stella“ von Constanzo Antegnati bis zum dramatisch-kräftigen bei Giovanni Gabrieli mit der dunklen Sonata XIII, bearbeitet von Bräuer. Etwa vier Jahrhunderte jünger ist Julien Bret mit seiner Sonata „L‘Entente cordiale“. Orchesterhaft ist, was Bräuer von Bach umgearbeitet hat, den ersten Satz aus dem Brandenburgischen Konzert Nr. 3 und die Badinerie aus der Orchestersuite.

Einen schlichten, tiefen Genuss in seiner Melodie und Entwicklung bietet Pachelbels Canon in D. Dräuend, mächtig, jubilierend bricht Bräuers Toccata a due „Veni Creator Spiritus“ aus der Seifert-Orgel von St. Clemens. Gern hätten sie auf ihr gespielt, sagten die beiden Interpreten nachher.

Das Publikum applaudierte sich eine nach-weihnachtliche Zugabe herbei: Eine Verarbeitung von „Joy To The World“.

Torsten Schwarte und Felix Bräuer an der Orgel von St. Clemens. Foto: A. Hasenkamp.
Torsten Schwarte und Felix Bräuer an der Orgel von St. Clemens. Foto: A. Hasenkamp.

Beide Organisten sind Komponisten – 2024 wird in St. Nikolaus von beiden etwas zu hören sein: Gespielt von einem Organisten aus einem ganz anderen Raum: Der New Yorker Carson Cooman kommt nach Wolbeck.

Bei den Hiltruper Orgelwochen folgen zwei Konzerte: Am 28. Januar (Sonntag) lädt Henk Plas ein zu Werken von u.a. J.P. Sweelinck (Da pacem, Domine), C. de Wolf (Passacaglia, Choral und Fuge über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“) und C. Franck (Choral Nr. 2, h-Moll).

Am 4. Februar (Sonntag) spielt Ulrich Grimpe aus Münster das letzte Konzert der Reihe mit Werken von u.a. G.F. Händel, W.A. Mozart und C. Franck (Prélude, Fugue et Variation).