TC 66 Wolbeck findet neuen Vorstand und klärt Rechtsverhältnisse

TC 66 Wolbeck findet neuen Vorstand und klärt Rechtsverhältnisse
Bernd Fischer

Außerordentliche Mitgliederversammlung besser besucht / Aufreibende Diskussionen

Münster-Wolbeck (agh). Nach drei Stunden lief die Wahl der Kassenprüfer an in der außerordentlichen Versammlung des TC 66 Wolbeck. Der Weg des Tennisclubs und sein neuer Vorstand sind für die nächsten Jahre klar, viele Umbauten stehen an. Am 24.1.2024 hatte sich bei der ordentlichen Mitgliederversammlung kein neuer Vorstand gefunden, nur 28 Mitglieder von 229 stimmberechtigten Mitgliedern waren erschienen.

Viel zu entscheiden über eine komplexe und kostspielige Materie hatten die 65 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder des TC 66 am Sonntag, dem 18.2.2024. Daher kam es auch auf die Reihenfolge an – auch das wurde diskutiert. Allein vier verschiedene Rechtsverhältnisse betreffen den Verein direkt oder indirekt auf dem privaten Gelände mit der bislang von einer GbR getragenen Hallengesellschaft und dem Verein als Mieter des Clubhauses und der Spielflächen.

Für alle Licht in Verhältnisse und Optionen zu bringen dauerte, auch weil es einigen besonders schnell gehen sollte. Bernd Fischer und Yorck Eimelt vom kommissarischen Vorstand klärten auf und leiteten den größten Teil der Versammlung bis zur späten Vorstandswahl. Da war einmal Zeit für einen spontanen Applaus der Mitglieder für den kommissarischen Vorstand, als Fabio Liguori sagte: „Wir treten in große Fußstapfen“.

An einer Kandidatur Interessierte waren nur abstrakt in Aussicht gestellt, als sich ein anderes Trio vorstellte, die Akteure der Holdings, die gemeinsam als LH Racket Sports GmbH Nachfolger der GbR werden, als „Tenniscenter Wolbeck“: Die drei sind die Geschäftsführer Laura und Markus Laumann sowie Dennis Heitmann, die auch Mitglieder des TC sind. Die LH will umfangreiche Maßnahmen umsetzen: vor allem ein neues Dach, eine Photovoltaikanlage, neue Heizungsanlage, Sanieren der Sanitäranlagen. Die bisherigen Energiekosten, so Heitmann, sind nicht tragbar. Hinzu kommt ein Online-Buchungssystem und verbessertes Licht mit ITF-Zertifikat sowie Videoanalyse. Erübrigt hat sich ein Betreiber der Gastronomie. Die jährliche Mietbelastung des Vereins soll von gut 18.000 auf 12.000 Euro sinken. Funktionieren könne das Konzept letztlich nur in Kooperation mit dem Verein, betonte Heitmann, der sich als tennisverrückt präsentierte.

Renz sah in einer Erwerbs-Lösung deutliche Vorteile auch für die Jugendarbeit. Hans Dieter Rieder sah eine „historische Chance“, aus einer „Zwangsjacke“ wegen hoher Miete herauszukommen. Das sahen nicht alle so.

Nach Diskussion auch der Platzvergabe und Abos stimmte die Versammlung dem Verkauf der GbR zu. Für die Nutzung des Vorkaufsrechts stimmten 15, dagegen 41. Nach kurzem Zögern gab es Applaus. Jörg Behrens resümierte, der Vorstand habe seine Rechte bezüglich des Verkaufs der GbR im Sinne des Vereins ausgeübt, Spielraum gegen einen Verkauf der Tennishallen-Gesellschaft gebe es nicht.

Diese bleibende Vereinfachung erst machte den Weg frei für die angekündigten Vorstands-Kandidaten. Die wurden auch gewählt, für zwei Jahre: Fabio Liguori, Jessica Laqua und Slava Gilgenberg für Vorsitz und Finanzen, für die Schriftführung Franca di Matteo-Pierre, Jörg Behrens als Beisitzer. Alexander Renz wird sich der Wahl der Jugendabteilung stellen.

Bewegung brachte di Matteo-Pierre mit ihrem Appell ein, es sollten schon jetzt weitere Mitglieder Aufgaben übernehmen. Frank Jöge erklärte, weiter als Gastro-Wirt wirken zu wollen, und aus den Reihen der Mannschafts-Führer kam Bereitschaft, sich um Aufgaben eines Sportwarts zu kümmern.