Erster Gottesdienst in der Antonius-Kapelle in Wolbeck

Zuletzt aktualisiert 29. Oktober 2015 (zuerst 29. September 2015).
Münster-Wolbeck. Eingeweiht war die Antonius-Kapelle schon, am 30. August 2015, nun feierte ein Geistlicher in ihr zum ersten Mal die Heilige Messe. Es war Dr. Siegfried Kleymann. Er war seit den Anfängen im Jahr 2007 einer der Initiatoren und Unterstützer dieser “verrückten, durchgeknallten Idee”, wie ein anderer Antreiber, Martin Schulz, es formulierte.
Antonius-Kapelle in Wolbeck
Die Idee führte im November 2007 zur Gründung des Kapellenvereins - und nach viel Planung, Spendensammeln und ehrenamtlicher Handwerksarbeit 2015 zu einem Ort der Stille mitten im Alltagsleben, “mitten im Getriebe des Ortes”, wie Kleymann sagte. Nun staunten viele Autofahrer, Radler oder Jogger, was dort an diesem Montagnachmittag geschah, an einem Werktag.
Allein das war für viele schon eine Überraschung, ebenso der gute Besuch dieser Messe, die wohl eher eine Ausnahme bleiben wird. Etwa 120 Gäste waren gekommen; die Mehrheit saß draußen auf Bänken oder stand.
Lied für den Namensgeber der Antonius-Kapelle in Wolbeck
Dem heiligen Antonius galt das Eröffnungslied, in dem es heißt: “Du liebst die Armen in der Welt, du hast getan, was Gott gefällt. ich loben wir voll Freud’ zu Deiner Ehre heut.” Das Lied wird auch in der ersten, der 1661 erbauten Kapelle erklungen sein, damals wohl nicht mit drei weiblichen Messdienerinnen.
Kleymann bezog sich auf die Worte, die in die Schwelle eingelassen sind: “Gott Raum geben”. Es sei “ein gutes Schwellenwort, um hier hinein zu gehen.“ Das sei in der Kapelle eine sehr persönliche Angelegenheit. Er spüre, “dass es mehr als früher auf den Einzelnen ankommt”. Es sei wertvoll, hier “einen Moment durchatmen, in die Stille kommen zu können, mitten im Alltagsleben einen Momentn Pause zu machen”.

Daraus ergebe sich eine Dynamik – man gehe “gewandelt heraus, ein bisschen liebevoller, weniger um sich selbst kreisend, als man vorher war.” Es gebe auch Mut, “ins Unbestimmte hineinzugehen, das Leben zu wagen”.
Mitglieder des Kapellenbauvereins erfreut über gewachsene Zustimmung zur Antonius-Kapelle
Michael Meinel, Beisitzer des Vereins, freute sich über die vielen Besucher, die in den letzten Wochen die Kapelle nutzen, Kerzen anzündeten, sangen, oder in Stille verharrten. Besonders gefreut habe ihn, dass manche, die anfangs gegen das ungewöhnliche Projekt waren, ihm nun zustimmten.
Wieder tuckert ein Traktor vorbei. “Wenn die Tür zu ist, ist die Stille himmlisch”, sagt Schulz.