Verkehrsversuch Neubrückentor wird in den Herbstferien beendet

Seit August Vorfahrt für Radverkehr an Münsters Promenade – Kanalstraße / Rückbau in verkehrsärmerer Zeit

Münster (SMS) Seit dem 2. August hat der Radverkehr an der Kreuzung Promenade / Neubrückentor – Kanalstraße Vorfahrt. Radfahrenden ist seitdem möglich, am Neubrückentor ohne Halt auf der Promenade zu fahren. Der Kfz-, Rad- und Fußverkehr entlang der Straße Neubrückentor muss die Vorfahrt auf der Promenade beachten.  

Straßenverkehrsbehörde, Polizei, Stadtwerke und das Amt für Mobilität und Tiefbau haben die aktuelle Situation aufgrund jüngster Meldungen zu Verkehrsverstößen und nach der Rückkehr der Busse auf die Kanalstraße erneut bewertet mit dem Ergebnis, dass der Verkehrsversuch beendet werden soll.

Der Rückbau in den Altzustand wird in den Herbstferien erfolgen. So wie auch der Start des Versuchs bewusst in die Sommerferienzeit gelegt wurde, wird die verkehrsärmere Zeit in den Herbstferien genutzt, um den Verkehrsteilnehmenden eine sachte Rückgewöhnung zu ermöglichen.

Das höhere Verkehrsaufkommen im Herbst sorgt aktuell für Rückstaus auf der Kanalstraße. In den vergangenen Tagen war erkennbar, dass Radfahrende und E-Scooter-Nutzende aufgrund dieses Rückstaus verstärkt den Gehweg oder die Gegenfahrbahn nutzen. Beschwerden über diese Verkehrsverstöße haben Polizei und Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen vermehrt erreicht. Insbesondere Fußgängerinnen und Fußgänger gaben an, sich gefährdet zu fühlen. Mehrere Überwachungsaktionen der Polizei haben diese Verstöße bestätigt. Beobachtet werden konnte dabei zudem, dass zahlreiche Radfahrende ohne vorgeschriebene Beleuchtung die Straße querten.

Die städtische Verwaltung hatte bereits während des Verkehrsversuches Optimierungen an der Beleuchtung an Promenadenquerung vorgenommen und die Erkennbarkeit der neuen Verkehrsregelung erhöht. So wurden zum Beispiel zusätzlich große „Vorfahrt achten“-Piktogramme auf der Fahrbahn der Straße Neubrückentor aufgebracht.

Trotz dieser Maßnahmen war zu beobachten, dass sich die Verkehrsteilnehmenden auch nach nunmehr fast neunwöchiger Laufzeit noch nicht vollständig an die veränderte Vorfahrtsregelung gewöhnt hatten. Bei den meisten Verkehrsteilnehmenden ist weiterhin deren Vorsicht bei der Annäherung an die neue Kreuzungssituation wahrnehmbar, sowohl auf der Straße wie auf der Promenade. Ebenso war zu beobachten, dass individuelles Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmenden – sowohl Autofahrende als auch Radfahrende – vermehrt auftrat.

Die seit Beginn des Versuches umgeleiteten Buslinien 6, 8 und N82 sind nach Abschluss des Verkehrsversuches in der Hörsterstraße am 25. September auf die Kanalstraße zurückgekehrt. Schon nach wenigen Tagen ist nun erkennbar, dass Fahrzeitverlängerungen insbesondere in der Hauptverkehrszeit von 7 bis 8 Uhr am Morgen eintreten. Busse müssen aufgrund des querendenden Radverkehrs länger als sonst üblich warten.

Für eine praktische Fortführung und den verkehrlichen Anforderungen entsprechende Fortführung des Verkehrsversuches wären weitreichende und im Rahmen eines Versuches nicht umsetzbare bauliche Maßnahmen wie eine großflächige Aufpflasterung und Maßnahmen zur Verbesserung der gegenseitigen Sichtbarkeit der Verkehrsteilnehmenden notwendig. Hierzu wird die begleitende Evaluation weitere Erkenntnisse bringen. Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen.