Korea als Ganzes ausgestellt

Zuletzt aktualisiert 27. Mai 2015 (zuerst 3. September 2006).

Münster-Wolbeck. Bild und Form, Text und Ton sowie asiatische Leckerbissen bildeten den Rahmen der Vernissage zur Korea-Ausstellung im Wolbecker Kreativzentrum Punkt an der Münsterstraße.

Angela Hoebink (r.) bei der Korea-Vernissage Die Vielfalt der Ausstellung unter dem Dach von Angela Hoebinks Korea-Erlebnissen ist beachtlich. Das Sonnenschein-Buch besteht aus 14 tönernen Tafeln; grüne mit Gedichten von Reiner Kunze und andere mit Gedichten von Koreanern. Ein Raum ist Reise-Eindrücken gewidmet. Teller, Schälchen und Gefäße erinnern an die koreanische Tradition der Essens-Kleinigkeiten; die abgebildete Schamanin hat Hoebink ebenso selbst erlebt wie den Flötisten aus Andong, der das dort allbekannte „Arirang“ spielte. Dem „Buddha der Zukunft“ fügte Hoebink die Figur „einer seine Frau“ hinzu. Anderes wird neben den Kunstfreunden die Linguisten fesseln: Eine auf Zeichen basierende asiatische Schrift mit 28 Schriftbildern; die sich an der Stellung von Zunge und Lippen orientiert. Gedichte  von Reiner Kunze, mit der wie in Haikus knapp-präzisen Ausdrucksweise, sind Gedichten zeitgenössischer Gedichte aus Korea gegenübergestellt.

Gudula Rosa im Punkt, Münster-WolbeckDie Blockflötistin Gudula Rosa, von anderen Kooperationen mit Angela Hoebink bekannt spielte zur Vernissage auf vier Flöten vier Werke des koreanischen Komponisten Isang Yun. Die Musik des Koreaners, der auch als Professor in Berlin wirkte, überraschte mit für euroäische Ohren ungewohnten Klangeffekten, Läufen und Stakkati. Beim „Arirang“ gesellt sich eine Singstimme dem eigentlichen Flötenspiel hinzu.

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So gelang die sonntägliche Vernissage zu einem stimmigen, niveauvollen Gesamterlebnis. Die vielen Gäste konnten sich verteilen über Ausstellungsräume, Arbeitsräume und Garten. Manch ein Gast nahm sich vor, bei weniger Betrieb in Ruhe die Exponate zu studieren. Markus von Hagen, im Kulturleben Münsters und seiner Stadtteile bewandert, sprach Wolbeck das Prädikat „Kulturhauptdorf“ zu. Von dort komme ungewöhnlich viel.

Das weitere Programm im Punkt reicht bis zum 25. Februar und lädt nicht nur zum Betrachten, sondern auch zum Mitmachen ein. Es umfasst Töpferwerkstatt mit Raku-Glasurbrand, Tee und Lyrik, Musik mit der Blockflötistin Gudula Rosa und Malen mit Aquarellfarben.