Landwirte „in Wolbeck angekommen“

Ostbevern. 38 Staatlich geprüfte Agrarbetriebswirte und drei Wirtschafter der Fachrichtung Landwirtschaft feiertem am Mittwochabend ihren Abschluss. Die Absolventen der Fachschule für Agrarwirtschaft im Gartenbauzentrum Wolbeck feierten im großen Stil, im Landhotel Beverland in Ostbevern. Denn den Ort ihrer Feier suchen sich die Agrarbetriebswirte traditionell aus – das wird „generalstabsmäßig geplant“, so lobend Schulleiter Dr. Ulrich Reul in dem von Industriedesign geprägten Hotel, einem ehemaligen Kaseinwerk.

Neben ihrem Beruf, die Ausbildung zum Landwirt in der Tasche und nach einem Praxisjahr haben die Absolventen noch ein bis zwei Jahre an der Fachschule „gebüffelt“ und „Durchhaltevermögen“ bewiesen, lobte sie Anton Holz, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NRW. Tierhaltung gehört ebenso dazu wie Unternehmensführung und Pflanzenbau, Berufsausbildung und Mitarbeiterführung. Sieben erreichten durch eine Zusatzprüfung die Fachhochschul-Reife, 32 bestanden die Eignungsprüfung zum Ausbilder. Die Absolventen kommen aus den Räumen  Münster (Mathias Wildermann), Niedersachsen, Rügen, Ruhr-Lippe, Siegen-Wittgenstein und Soest sowie Borken, die meisten aus Coesfeld und Warendorf.
„Die Weiterbildung wird sie ganz schnell wieder einholen“, versprach Ehrengast Josef Everwien von der Landvolkshochschule Freckenhorst,  reckte ein Faltblatt seiner Schule in die Luft  und lud dann ein: „Gönnen Sie sich auch mal eine Auszeit – wer nicht genießen kann, wird ungenießbar.“

Reul erinnerte auch an die gemeinsamen Leistungen der Schüler am Standort Wolbeck, die ein Wir-Gefühl geschaffen und mit einer Pflanz-Aktion auch die Gartenbau-Schüler beeindruckt hätten. Der Start der Schüler war 2008 auch „der Neuanfang der Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Landwirtschaft in Münster-Wolbeck. Sie sind der erste Jahrgang, der von Beginn der Fachschulzeit an in Wolbeck unterrichtet worden ist“, sagte Reul. Die Landwirte seien „in Wolbeck angekommen“. Für die Schüler erinnerte Norbert Dünninghaus (Oelde) an Futtercontrolling und Düngeplanung sowie an das nächste Winterfest. „Wir Landwirte brauchen uns nicht zu verstecken“, so die Kreislandwirtin für Münster, Susanne Schulze Bockeloh, sie seien keine Prämien- und Subventionsempfänger: „Was wir bekommen, haben wir verdient“. Dann gab es die begehrten Urkunden und ein Zusatzgeschenk von Petrus: Lieber Regen als diese Hitze hätten die Landwirte, hatte sich die Schulze Bockeloh gewünscht. Prompt gab es ein Gewitter und reichlich Regen als Geschenk.