Landtagswahlen schon gelaufen – in Münster

Landtagswahlen schon gelaufen – in Münster
Von der Wahlliste über Kabinen und Urne: Sehr realitätsnah lief die inoffizielle Landtagswahl an der Mathile-Anneke-Gesamtschule. Foto: anh.

Mathilde-Anneke-Gesamtschule führte wieder Junior-Wahlen durch – starkes Interesse bei Schülern

Münster. Die Landtagswahlen sind schon gelaufen, heute wird ausgezählt – jedenfalls an der Mathilde-Anneke-Gesamtschule. Die U-16-Wahlen zählen nicht für die realen Wahlen, ansonsten sind sie realistisch.

Klassenweise kommen die Schüler der Klassen 5 bis 10 in den Wahlraum unweit des Raumes für die Wahl vom 15. Mai in die Mathilde-Anneke-Gesamtschule, Schüler als Wahlhelfer schauen auf die Namensliste, die die Wahlberechtigung nachweist, markieren die Abholung des grünen Wahlzettels – der ganz nah am realen Wahlzettel ist. Dann geht es zu komplett realen Wahlkabinen, gestellt von der Stadt Münster, dann stecken die „Wähler“ die Zettel in die Wahlurne. Dafür bekommen sie einen Button: „Ich habe die Wahl“.

40 Wahlhelfer zählen aus. Etwa 90 Schüler hatten sich gemeldet – „für andere einsetzen“, „ich achte genau darauf, dass alles ordnungsgemäß abläuft“, „Politik interessiert mich“, „für die Schule einsetzen“: Das seien typische Begründungen gewesen, fasst der Lehrer Andreas Schlattmann zusammen, der die Aktion mit seinem Kollegen Florian Niemeier organisiert hat.

Die Mathilde-Anneke-Gesamtschule hat bereits ähnliche Aktionen zur Kommunal- und Bundestagswahl durchgeführt. Je nach Altersstufe setzte man sich vorher mit Wahlprogrammen, Abläufen und Kandidaten auseinander: Was rücken Parteien nach vorne, wo fehlt ein Vorschlag für eine Maßnahme?  Dabei hätten die Kinder Kritikfähigkeit gezeigt, aber auch Einsicht in Grenzen: „Ich erkenne auch, was ich alles nicht weiß“, wie Schlattmann formuliert. 850 Schüler gibt es hier, und fast alle gehen zur Wahl. „Alle können, keiner muss“, so Schulleiterin Birgit Wenninghoff. „Das Interesse ist sehr groß.“ Wählen zu können sei keine Selbstverständlichkeit. Für die 10er sei schon klar, dass Wählen zum Bürgersein dazugehört“. Die Wahlbeteiligung liege bei 90 Prozent.

Einige konnten am Mittwoch nicht, weil sie krank waren – und kamen am Donnerstag zum Wählen in die Mathilde-Anneke-Gesamtschule. Die für die Schüler wichtigsten Themen, so Schlattmann: Klima, Verkehr und Bildung.

Der Unterrichts-Stoff wird nachgeholt, merkt Schlattmann an, wie sonst auch.