Pfarrer Buddenkotte berichtete von Lebensverhältnissen der wenigen Christen in Mauretanien

Sendenhorst. So viele Sendenhorster hatten Pfarrer Wilhelm Buddenkotte nach Eindrücken aus seinen zwei Wochen in Mauretanien gefragt, da setzte er kurzfristig einen Termin für alle an. Der Saal 2 im Jugendzentrum wurde voll.

Farbenprächtige Fotos, geschossen vom Mitreisenden ehemaligen Sendenhorster Kaplan Dr. Norbert Köster, bekamen die Interessierten zu sehen und Buddenkottes noch frische Eindrücke zu hören.

Das besondere Leben in einem katholischen Bistum im von der Verfassung her muslimischen Mauretanien muss man vor Ort erleben, hatte der Gastgeber, der gebürtige Sendenhorster Martin Happe, die Einladung begründet. Seit 2002 hatten sich die Pläne mehrfach zerschlagen, nun hatte es Buddenkotte Ende Februar geschafft.

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Der Islam im überwiegend schiitischen Wüstenstaat sei kein militanter, berichtete Buddenkotte, und der katholischen Kirche werde mit Respekt und Wohlwollen begegnet. Sorge mache sich die Politik um aggressive Evangelikale, die Mauretanien fernhalte wolle.

An den Polizeistationen sei die Auskunft „église catholique“ ein „Sesam öffne dich“; man dürfe dann gleich weiterfahren und bekomme ein „Bon voyage“ mit auf den Weg. Die Arbeit der Kirche konzentriere sich auf Kindergärten, Büchereien und Krankenstationen. Auch Berufsausbildung gebe es von der Caritas.

Etwa zehn Priester und gut 30 Schwestern aus verschiedensten Kontinenten gehören zum Bistum. Viele arbeiten in kleinsten Gruppen hunderte von Kilometern entfernt von den nächsten Christen. Die Finanzen des Bistums sind knapp, da es keine einheimische Gemeinde gibt. Alle Christen sind Ausländer: Botschaftsangehörige, Flüchtlinge, Gastarbeiter, Ordensleute.

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Ein Gefühl der Unsicherheit habe er nie gehabt. Die Natur aber bringt Gefahren mit sich, etwa bei den stundenlangen Fahrten in der Wüste, wenn gleich mehrere Reifen den Dornen zum Opfer fallen. Das sei Bischof Happe im schlimmsten Fall auf 100 Kilometern fünfmal passiert. Buddenkotte konnte es einmal im Sandsturm erleben. Und ein Dorn musste ihm aus dem Fuß operiert werden.

Auffällig war der Kinderreichtum. Die Gäste genossen die intensiven Farben der Fotos und stellten viele Fragen. Auch die kleine Orgel aus Sendenhorst war auf einem Foto zu sehen. Es war Buddenkottes erste Reise außerhalb Europas, Israel einmal ausgenommen.