Wolbecker Senioren befragen Verkehrsberater der Polizei

Münster-Wolbeck. Wo Wolbecks mobile Senioren der Schuh drückt, das erzählten elf von ihnen am Mittwoch im regen Austausch zwei Verkehrsberatern der Polizei. Ludwig Adelt von der Kolpingsfamilie begrüßte im Pfarrheim von St. Nikolaus Klaus Sieker und Matthias Klose von der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Münster. Fast alle der Senioren fahren noch Auto, jeder Fahrrad: „Das ist doch klar, in Wolbeck“, meinte eine Frau.
Auf WN-Nachfrage ermittelte Sieker noch die Zahl der Unfälle mit Senioren in Wolbeck: neun waren es im Jahre 2008, in drei Fällen mit dem Rad.

Hausaufgaben mitgegeben: Verhaltensfragen an der Hiltruper Straße

Der offene Austausch zugunsten der vorbeugenden Arbeit gefällt den beiden, und sie nahmen dafür eines an Arbeit mit: Denn da oder dort gibt es in Wolbeck Situationen, wo es schwer ist, das richtige, sicherere Verhalten  zu erkennen. So werden die beiden Polizisten sich an zwei Stellen die Hiltruper Straße anschauen: An der Kreuzung zur Zumbuschstraße und dann am Marktplatz.

Geheim-Tipp: Rücksichtnahme

Zur Sprache kam auch der LKW-Tourismus durch Wolbeck. Bei Verdacht solle man den Vorfall dem Bezirkspolizisten melden (Herr Vater, Tel. 0251 275 1634). Der könne prüfen lassen, ob eine Berechtigung bestünde. Und die Polizei könnte dann auch regelmäßig kontrollieren. Recht komplex sind die Verhaltensregeln bei einem im Sommer beliebten Zeitvertreib: den Radtouren mit größeren Gruppen. Dazu versprachen die beiden Polizisten Informationen an Adelt zu schicken.

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Bei allen Regeln hatte Sieker noch einen ganz besonderen Tipp: Mit Rücksichtnahme könnte sich Münster die Hälfte aller Unfälle sparen. Und wenn es beim Radeln unübersichtlich oder sehr eng wird: Einfach mal absteigen, die Lage in Ruhe klären und vielleicht ein Stück weit schieben.

Die Teilnahme am dichter gewordenen Verkehr sollte man üben, ob auf dem Rad oder mit dem Auto, und nicht zu selten fahren. Und irgendwann sollte man prüfen, ob es an der Zeit sei, das Autofahren aufzugeben. Hauptunfall-Risiko bei den Älteren sei das Fahrrad. Die beiden Polizisten haben viele Unfälle gesehen und warben für Fahrradhelme: Meist sind Kopfverletzungen zu beklagen. Vorsichtig müsse man seine Verkehrstauglichkeit einschätzen. So wirke eine starke Erkältung ähnlich wie ein doppelter Whisky.

Eine besonders problematische Gruppe seien die Senioren nicht. Sie führen meist defensiv und vorsichtig. „Wir haben mehr Probleme mit den Jüngeren“, so Klose.

Die Polizei hält diverse schriftliche Informationen bereit. Motto: „Mobil bleiben, aber sicher!".