Kitaplatz-Vergabe in Münster: Stadt vergibt 718 Plätze im Nachrückverfahren

Versorgungsquote von Unterdreijährigen bei fast 50 Prozent / Stadt Münster schafft seit 2008 insgesamt 4.358 neue Betreuungsplätze

Münster (SMS). Für das Kindergartenjahr 2023/24 haben in Münster insgesamt 3.023 Kinder einen Platz in der Kindertagesbetreuung erhalten. Demnach erhielten 718 Kinder im Nachrückverfahren eine Platzzusage in Kindertagespflege oder Kita. Das geht aus aktuellen Zahlen des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familie hervor. Anfang März hatte die Stadt die Kitaplatz-Zusagen im regulären Vergabeverfahren an die Familien verschickt. Im Zuge der damaligen Platzvergabe standen in den rund 200 Kitas 2.305 Plätze für das neue Kindergartenjahr zur Verfügung.

Weitere Betreuungsplätze in Kitas geschaffen

„Über Plätze in der Kindertagespflege, Nachbesetzungen in Kitas und vereinzelte Überbelegungen ist es uns gelungen, weiteren Kindern für das Kitajahr 2023/24 einen Betreuungsplatz zu ermöglichen“, sagt Stadtdirektor Thomas Paal. „Das ist ein positives Signal, gleichzeitig verstehen wir es als Auftrag, die Versorgungssituation weiter zu verbessern.“ 

Von den 3.023 vergebenen Plätzen entfallen 2.608 auf Kitas, 415 auf die Kindertagespflege. 2.114 Kinder, die einen Platz erhalten haben, sind unter drei Jahre, 909 über drei Jahre. Die 718 im Nachrückverfahren vergebenen Plätze verteilen sich auf 415 in der Kindertagespflege und 303 in Kindertageseinrichtungen.

Stadt Münster treibt Ausbau der Kindertagesbetreuung voran

Im aktuellen Kindergartenjahr würde die Stadt damit erstmalig eine Versorgungsquote im Bereich der Unterdreijährigen (u3) von über 50 Prozent erreichen. Der anhaltende Fachkräftemangel führt allerdings erstmalig dazu, dass bei der Platzvergabe vorhandene Plätze nicht in das Platzangebot aufgenommen werden konnten. Für das Kitajahr 2023/24 können demnach 362 Plätze – davon 148 u3- und 214 ü3-Plätze – nicht belegt werden. Im u3-Bereich sinkt die Versorgungsquote damit von 50,7 Prozent auf 48,9 Prozent. 

„Mit einer Quote von knapp 49 Prozent liegt Münster dennoch sowohl im bundes- als auch im landesweiten Vergleich im vorderen Bereich“, sagt Thomas Paal. „Dieses Ergebnis zeigt, dass der Ausbau der Plätze in der Kindertagesbetreuung, den wir in Münster seit 2008 konsequent vorantreiben, sich auch in Zahlen nach und nach widerspiegelt.“ 

Konkret hat die Stadt Münster in den vergangenen 15 Jahren insgesamt 4.358 neue Betreuungsplätze geschaffen – davon 3.082 für Unterdreijährige in der Kindertagespflege und in Kindertageseinrichtungen sowie 1.276 neue ü3-Plätze in Kitas. In diesem Zeitraum sind 66 neue Großtagespflegestellen sowie 40 neue Kitas in Münster entstanden. Bis zum Jahresende entstehen in diesem Zusammenhang durch den Neu- und Ausbau von Kindertagesstätten in Münster 127 Plätze – davon 65 u3- und 62 ü3-Plätze). Im kommenden Frühjahr gehen zudem drei weitere Kitas in Betrieb. 

Maßnahmen gegen Fachkräftemangel in Münster

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel hat die Stadt neben dem Ausbau weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Zum neuen Schuljahr 2023/2024 bietet das Anne-Frank-Berufskolleg erstmalig zwei Klassen für die Praxisintegrierte Ausbildung zur Kinderpflegerin oder Kinderpfleger an. Kinderpflegerinnen und -pfleger, die in Kitas als Ergänzungskräfte eingesetzt werden, sollen dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu lindern. 

Zusätzlich werden Ende des Jahres voraussichtlich zehn sozialpädagogische Fachkräfte aus Spanien ihre Arbeit in städtischen Kindertageseinrichtungen in Münster aufnehmen. Im Rahmen eines Modellprojektes hatte die Stadt die Fachkräfte gemeinsam mit der Organisation „Talentbrücke“ ausgewählt. Darüber hinaus unterstützt und fördert die Stadt Münster die Selbstorganisation der Eltern beim Aufbau von Spielgruppen.