Düftig plattdütsk abschleischke Theater

Albersloh. Überraschend und spannend bis zum Schluss gestalteten am Samstagabend die Freunde der Plattdeutschen Sprache des Heimatvereins Albersloh ihr plattdeutsches Theater mit Sketchen und Gesang.

Wenn der Opa „de Kreislaup“ erklären soll und beim Storch stecken bleibt, ergänzt die Enkelin eben „De Storch bringt de Kinner un de Kinner hebt Würmer“. Fertig ist der Kreislauf bei Sophia Budde und Dieter Riemer, die vor Spielfreude sprühten.

Jahresgeschehen aus Abschlau vom Fahrradweg bis Umgehungsstraote und eine neue Haarkreation boten im Friseursalon „Heiße Haube“ die Friseurinnen Eva Lehmkuhl und Franziska Pufahl mit den klatschfreudigen Kundinnen Martina Rehbaum, Melanie und Mareike Buhne.

Wie fatal es ist, an der Tür zu lauschen, das lernte Modder Irmgard Möllenkamp – köstlich empört – von den Männern Alfons Oehl und Theo Fry – köstlich abgeklärt – sowie dem vorwiegend mit Hunde-Fortpflanzung befassten Jungvolk Almuth Rauße, Vera Krevert und Sebastian Sievert. Schlagfertig wusste Nicole Haves in „De verkatte Weg“ mit Pastor Riemer umzugehen.

Dagegen mussten Oberschwester Verena Ahlers und die Schwestern Ann-Christin Nieße und Anna Meiring alle Kräfte aufbieten, um den ausgreifenden Ambitionen des lüsternen Patienten Alfons Alt-Oehl Herr zu werden.

Höhepunkt war der Einakter „Tante Adelheid“. Männlicher Freiheitsrausch will das Erbe erschleichen und scheitert doch schon beim Teemachen. Bezaubernd und gar zur kostümierten Geschlechtsumwandlung bereit der an Stan Laurel erinnernde Josef Buhne – „ne echte Frönd“ des vierschrötigen Filous Manni Röckmann.

Zum Thema.:  Vertrauen, Fachkenntnis und Respekt wirken Gewalt entgegen

Auch hier boten die Amateure manch gelungene Schauspiel-Leistung – „flietich un auk genau“, wie es im Heimatlied besungen wird. Die Spielleitung hatte Anne Vorderderfler. Die Kostüme waren selbstgemacht, für gelungene Frisuren sorgte Doris Erdt, für die Tontechnik Andre Röckmann und Andreas Kordt.

Der Männerchor Albersloh, geleitet von Hans Pälmke, bot schöne Heimatlieder, auch von Tönne Vormann. Der stärkste aller Chöre war der Saal beim „abschleischke Heimatleed“.

Herzlicher Applaus war den Aktiven sicher. Sie boten ihr reiches Programm gleich an drei Tagen hintereinander. Nach dem Start vor neun Jahren, beim 825. Jubiläum von „Abschlau“ wuchs die Besucherzahl immer weiter, weitere Termine und ein größerer Raum, die Werse-Halle, mussten her.