WWU an fachübergreifendem BMBF-Verbundprojekt beteiligt

Münster/Hochschulen. Mit 1,2 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein neues, fachübergreifendes Verbundprojekt, an dem sich Wissenschaftler der Universitäten Münster, Bochum und Dresden beteiligen. In dem Projekt „Kulturen der Gerechtigkeit. Normative Diskurse im Transfer zwischen Westeuropa und Russland" arbeiten Philosophen, Historiker, Slavisten und Theologen eng zusammen.

Münstersche Projektpartner sind Prof. Dr. Thomas Bremer vom Ökumenischen Institut an der Katholisch-Theologischen Fakultät sowie Prof. Dr. Alfred Sproede vom Slavisch-Baltischen Seminar am Fachbereich Philologie. Das BMBF fördert das Projekt in seinem Programm „Übersetzungsfunktionen der Geisteswissenschaften".Gerechtigkeit ist nicht gleich Gerechtigkeit: Die Gemeinsamkeiten und vor allem die Unterscheide von Gerechtigkeitsvorstellungen in Russland und Westeuropa untersuchen die Forscher mit verschiedenen Herangehensweisen. Wie bilden sich Auffassungen von Gerechtigkeit heraus, wie werden sie artikuliert? In den Blick rücken dabei nicht nur die Übersetzungsprozesse zwischen den Kulturen, sondern auch der Ideentransfer zwischen Philosophie, Rechtswissenschaft, Literatur, Religion und Politik. Ziel ist, den kulturspezifischen Charakter der konkreten Auffassungen von Gerechtigkeit herauszuarbeiten.
Im Verbundprojekt, das an der Ruhr-Universität Bochum koordiniert wird, sind in den kommenden drei Jahren zahlreiche Veranstaltungen geplant: internationale und fachübergreifende Workshops und Tagungen sowie Ringvorlesungen und Vortragsreihen in Münster, Bochum und Dresden. Angestrebt ist zudem eine enge Zusammenarbeit mit Institutionen im In- und Ausland zum deutsch-russischen Kulturaustausch im wissenschaftlichen sowie außerakademischen Bereich. Die konkreten Projektergebnisse sollen abschließend in eigenen Publikationen zugänglich gemacht werden.