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Wolbecker Straße wird saniert: Neubau von Grund auf zwischen Hansaring und Andreas-Hofer-Straße

Münster/Westfalen. Den Anwohnern wie den Einpendlern stehen unruhige 18 Monate ins Haus: Bis voraussichtlich September 2008 erneuert das städtische Tiefbauamt die Wolbecker Straße zwischen dem Hansaring und der Andreas-Hofer-Straße – zunächst bis in fünf Meter Tiefe die Abwasserkanäle und anschließend die Straßenoberfläche von Hauswand zu Hauswand.

Nachdem der Kampfmittelräumdienst abgerückt ist, beginnt jetzt die unterirdische Pressung der neuen Mischwasserkanäle an der Ecke Wolbecker Straße/ Querstraße. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 13.03.2007 mit. Die Schäden an der Oberfläche sind seit langem augenfällig: Senken und zahlreiche Risse in den Fahrbahnen, nach Regenfällen gefährliche Pfützen auf dem glatten Radweg, hochgedrückte Pflastersteine und andere Stolperfallen auf den Gehwegen, die mit viel Aufwand immer wieder repariert werden müssen. Unter der Erde stellt sich die Lage nicht besser dar: Aus den maroden Mischwasserkanälen sickert das Abwasser ins Grundwasser, die Untersuchung mit der Kanalkamera bescheinigte an manchen Stellen Einsturzgefahr, womit auch der Autoverkehr gefährdet ist.

Ingenieurskunst und straffe Organisation erforderlich

Mit einem Druck von bis zu 500 Kilo-Newton werden die meterdicken Stahlbetonrohre unter der Straße her durch den Boden getrieben. Der vorausgeschickte Bohrkopf setzt den Widerstand im Untergrund herab, indem er das Erdreich auflockert.. Nach hundert Metern kommt das neue Rohr passgenau mit einer Toleranz von weniger als 40 Millimetern am Ziel an.

Straßensanierung erfordert ein Höchstmaß an Koordinierung. "Wir arbeiten ja quasi am offenen Herzen", erklärt Bauleiter Dirk Havermeier vom Tiefbauamt. "Zwölf- bis dreizehntausend motorisierte Fahrzeuge fahren an jedem Tag über die Wolbecker Straße, dazu die Radler und Fußgänger. Der Betrieb auf der Hauptstraße wird zu jeder Zeit mit zwei Fahrspuren aufrechterhalten." Genaue Absprachen sind erforderlich zwischen den städtischen Tiefbauern, den Baufirmen, den Stadtwerken, die ihre Strom-, Gas- und Wasserleitungen ebenfalls erneuern, sowie der Telekom, die die Kommunikationsleitungen neu legt. Ganz klar muss geregelt sein, wie die neuen Leitungsverläufe sind und wie die einzelnen Gewerke ineinandergreifen.

Verträglichste Bauweise für die Anwohner in Münster

Durch die unterirdische Bauweise des Abwasserkanals werden die Störungen für die Menschen, die an der Straße wohnen, deutlich gemindert. "Für die 450 Meter Rohrdistanz brauchen wir lediglich zwei Pressgruben und drei Zielgruben", verdeutlicht Dirk Havermeier die Vorteile. Nicht nur deswegen ist das an der Wolbecker Straße eingesetzte Verfahren erheblich "Anwohner-schonender" als offene Baugruben.

Der Grundwasserspiegel, ergaben die Voruntersuchungen, liegt über dem Scheitelpunkt der Rohre. Bei offener Bauweise hätte man also Spundwände setzen müssen. Außerdem entfällt der größte Teil des Bauverkehrs durch Sattelzüge, die sonst das tonnenschwere Erdreich hätten an- und abtransportieren müssen.

So werden an der Wolbecker Straße und in den Nebenstraßen lediglich die neuen Hausanschlüsse zum Teil in offener Bauweise erstellt. Ab Juni wird dann die Straße nebst Parkstreifen, Geh- und Radwegen abschnittsweise erneuert.

Baukosten werden geteilt

Rund 2,6 Millionen Euro kostet die Sanierung des gesamten Abschnitts. Den Löwenanteil der Kosten trägt die Stadt. Die Stadtwerke kommen für die Leitungskosten in Höhe von etwa 226 000 Euro auf. Die Anlieger beteiligen sich nach den Bestimmungen des Kommunalabgabengesetzes an den Kosten für den Straßenneubau (etwa 1 Million Euro). Da die Wolbecker Straße als Hauptverkehrsstraße eingestuft wird, tragen die Anlieger lediglich einen Anteil von 17 Prozent  oder gut 174 000 Euro, der auf etwa 130 Grundstückseigentümer verteilt wird.

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