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Wolbecker Ortskern: „Deutliche Verbesserung der Verkehrssituation möglich“

Am Steintor in Wolbeck: Zwei Gebäude sollen durch Neubauten ersetzt werden / Gespräche zwischen Stadtverwaltung Münster und Eigentümern

Münster (SMS). In Wolbecks Zentrum ist es eng: Der weitgehend erhaltene Grundriss des mittelalterlichen Ortskerns und die schmalen Straßen führen immer wieder zu Konflikten im Straßenverkehr. Leidtragende sind bekanntermaßen vor allem die schwächsten Verkehrsteilnehmenden: zu Fuß gehende, Rad fahrende und mobilitätseingeschränkte Personen. Für den zentralen Bereich Am Steintor / Drostenhofstraße zeichnet sich jetzt allerdings die Aussicht auf eine Verbesserung der Situation ab, schreibt das Presseamt der Stadt Münster.

Zurücksetzen der Gebäudefluchten beidseitig

Nach intensiven Gesprächen der Stadtverwaltung mit den Eigentümern der Grundstücke Am Steintor 6 und Am Steintor 3 eröffne sich die Möglichkeit, durch ein Zurücksetzen der Gebäudefluchten beidseitig Gehwege so anzulegen, so dass sie auch an den schmalsten Stellen noch 1,50 Meter breit sind.

Voraussetzung dafür sei, dass die Bebauung auf beiden Grundstücken ein bis zwei Meter zurückgenommen wird. „Der Bereich Am Steintor / Drostenhofstraße ist aus denkmalpflegerischer und ortshistorischer Sicht eine ganz besondere Stelle“, erläutert Mechthild Mennebröcker von der städtischen Denkmalbehörde. „Dort wird der Straßenraum durch die Bebauung so begrenzt, dass die typische historische Struktur und der Charakter des Wigbold besonders gut ablesbar sind. Hierzu tragen auch die Gebäude auf den gegenüberliegenden Grundstücken Am Steintor 6 und 3 bei, die von der Denkmalpflege als erhaltenswert eingestuft worden sind. Der Bereich zeigt gleichzeitig besonders eindrücklich, welche Gefahren der enge Straßenraum mit sich bringt.“

Verkehrsstudien zugunsten einer Rücknahme der Bebauung

Das Stadtplanungsamt Münster mit der Denkmalpflege und die Grundstückseigentümer hätten in den vergangenen Jahren in vielen Gesprächen nach Lösungen gesucht und schließlich Kompromisse gefunden, die Chancen für eine verbesserte Verkehrssituation und eine qualitativ hochwertige städtebauliche Entwicklung bieten. „Dabei wurden auch Verkehrsstudien einbezogen, die zu dem Ergebnis kommen, dass die Verkehrssituation sich deutlich verbessert, wenn die Bebauung auf beiden Seiten der Straße zurückgenommen wird.“ Mechthild Mennebröcker: „Die Aussicht auf eine deutliche Verbesserung an einer zentralen Stelle in der Wolbecker Ortsmitte fällt bei der Abwägung aller Interessen so stark ins Gewicht, dass hier eine Ausnahme von den Regelungen des Bebauungsplans und der Erhaltungssatzung für einen klar definierten Bereich äußerst sinnvoll erscheinen.“

Architekten-Wettbewerb nach Vorgaben der Wigbold-Satzung abgeschlossen

Um sicherzustellen, dass sich die neuen Gebäude architektonisch, in der Maßstäblichkeit und bei der Materialwahl bestmöglich in das historische Umfeld einpassen, haben die Eigentümer einen Wettbewerb mit mehreren Architekturbüros durchgeführt, an dem die Stadt maßgeblich beteiligt war. Für die Planungsentwürfe waren die gestalterischen Vorgaben der Wigbold-Satzung mit den Regelungen zur Dach- und Fassadengestaltung bindend. Die im Bebauungsplan festgelegte historische Gebäudelinie musste ausnahmsweise nicht eingehalten werden.

Die städtische Denkmalbehörde und das Bauordnungsamt stellen die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung im Bereich Am Steintor / Drostenhofstraße mit der beantragten Planung in der Sitzung der Bezirksvertretung Südost am Dienstag, 24. Mai, vor.

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