Wolbecker Karatekas zu Schwarzgurt-Prüfungen in Altötting

Am verlängerten Wochenende des  27. bis 30. Juli 2006  fand das viertägige Sommertrainingslager des SKID (Shotokan Karate International Deutschland) in Altötting am Inn statt. Mit dabei etliche Karatekas aus Wolbeck.

Sabrina Wedekind berichtet:

„Es machten sich Alexander Henke, Sabrina Wedekind, Anna Holewa und Anne Thielen von der Karateabteilung Kamakura des TV Wolbeck auf den Weg um von drei japanischen Instruktoren traditionelles Karate aus erster Hand zu erlernen. Die Großmeister dieser Kampfkunst hießen Nagai Shihan, 8. Dan, Wada Sensei, 6. Dan, und Nomura Sensei.

Nomura Sensei ist mehrfacher Weltmeister in Kata (Choreografie) und war dieses Jahr das erste Mal zu Gast in Deutschland. Er legte besonderen Wert auf die Beintechniken zur Steigerung der Schnelligkeit und Standfestigkeit der Beine. Gerade im Kampf kommt es darauf an sich schnell zu bewegen ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Er präsentierte ein ausgesprochen konditionsreiches Programm für über 200 Karateka aus ganz Deutschland.

Das Training erfolgte in japanischer Sprache, wobei aufwendige Erklärungen von Akio Taoka aus Düsseldorf übersetzt wurden. Da beim normalen Training üblicherweise alle Techniken und Kommandos auf  japanisch angesagt werden, war meistens eine Übersetzung überflüssig. Daran kann man sehen dass dieser Karatestil wirklich traditionell ist. Beim Training lernt man auch eine Menge über die japanische Philosophie und Geschichte.

Das deutsche Nationalteam erhielt zweimal gesondertes Training vom Bundestrainer Nagai Shihan, Eugen Landgraf, 6. Dan, und Antonio Ceferino. Zum Kader gehören momentan 22 Frauen und Männer, die auf die Weltmeisterschaft im November in Tokio vorbereitet werden.

Vor einigen Jahren zählte Sabrina Wedekind auch zum Nationalteam, doch sie musste auf Grund gesundheitlicher Probleme und wegen Ihres Studiums etwas kürzer treten.

Zur Motivation des Kaders und aller Aktiven zeigten der mehrfache Deutsche Meister Oliver Büttgens aus Lübeck und der amtierende Deutsche Meister Marco Wäger aus Berlin ihre Lieblingskata (Choreografie). Dieses diente auch zur Untermauerung der feinen Unterschiede zwischen den japanischen und den deutschen Katainterpretationen.

Die Highlights waren am Samstagnachmittag die Schwarzgurtprüfungen. Sie fanden nach dem Training statt, so dass alle Teilnehmer  zuschauen konnten. Insgesamt traten 48 Danprüflinge an vom ersten bis fünften Dan. Mit dabei waren Alexander Henke und Sabrina Wedekind des Dojos (Verein) Kamakura. Beide gaben ihr Bestes, bestanden ihren zweiten Dan mit Auszeichnung und nahmen anschließend ihren Karateausweis von Nagai Shihan entgegen. Auf diese Prüfung wurden Alexander und Sabrina wochenlang in Sondertrainingseinheiten von Trainer Reinhard Nawe Sensei, 6. Dan, exzellent vorbereitet. Jede Kleinigkeit wurde korrigiert. An diesem Training nahmen auch die beiden oben genannten Braungürtel Anna und Anne teil, die das letzte Mal an Pfingsten erfolgreich ihre Prüfung bestanden.

Nach den Danprüfungen verkündete der Deutsche Bundestrainer neue europäische Richtlinien, die besagen dass jeder zukünftige Schwarzgurtprüfling an zwei Meisterschaften und zwei Bundeslehrgängen teilnehmen muss.

Abgerundet wurde der Samstagabend mit einer großen Feier mit Feuerwerk und einem typisch bayrischen Abendessen Spanferkel mit Knödeln.

Der Lehrgang endete am Sonntagvormittag mit einer Trainingseinheit, so dass für die lange Heimfahrt noch genügend Zeit blieb.“