Wolbecker im Finale: Rasenmäherrennen mit Neuerungen und reichlich Dramatik

Wolbecker im Finale: Rasenmäherrennen mit Neuerungen und reichlich Dramatik 1Münster-Wolbeck. Ein bisschen musste es ja regnen, denn der empor- und umherschießende Matsch steigert die Begeisterung. Zudem lässt er die Boliden driften, ein weiterer Augenschmaus für hunderte Zuschauer am Sonntag auf der Wiese im Berdel. Das sechste Rasenmäherrennen stand  auch vom Wetter her unter einem guten Stern.

Mit der Cafeteria, Prosecco-Bar, Essensständen und allerhand landwirtschaftlichem Großgerät war der Münsterland-Cup ein Volksfest für viele Wolbecker und Gäste von weither. Etwa 40 ehrenamtliche Helfer sorgten für reibungslosen Ablauf und Service, berichtete Andreas Heimann. Der Kuchen von Leni Heimann war nach drei Stunden ausverkauft, von den Würstchen blieb nichts. Ganze zwei Exemplare blieben von der Merchandising-Innovation: den „The Race“-Keksen von Angelika und Martin Wortmann. Die Helfer haben sich schon fürs nächste Mal angemeldet, freute sich Heimann dankbar.

Die Fahrer des Münsterland-Cup kamen teils aus der Ferne. So die bärtigen Rasenmäher-Männer vom Team RTR Oberberg, die hier zum ersten Mal teilnahmen und einen Sieg nach Hause fuhren. 160 Kilometer Anreise seien nichts Besonderes, sie führen auch schon mal 600. Der Parcours hat ihnen gefallen: „Wir kommen garantiert wieder“.

Dramatik gab es reichlich bei den 40 Motorisierten und 15 Kettcars. Griffig genug war der Boden, um mit genügend Speed über die Hügel zu brettern. Da konnten Kenner unterschiedlichstes Flugverhalten studieren: Ganz fliegend, vorne abhebend, auf einem Rad.

Kurz vor der Entscheidung über den Vorrunden-Sieger touchiert nach einer Spitzkehre ein Vorderreifen von Benjamin Ranft die Sicherheits-Puffer, nimmt dann einen Pfosten mit. Kurz darauf rollt ein Rad allein weiter.

Mehr Glück hatte Burkhard Hild: Anderthalb Runden lang hielt er seinen Rasenmäher auch ohne rechtes Vorderrad auf Kurs. Gekonnte Gewichtsverlagerung brachte ihn noch bis ins Ziel.

Spannung gab es für die Wolbecker im Pokalfinale, wo der elfjährige Justus Wortmann gegen 30-Jährige antrat. Er hatte zwei Vorläufe gewonnen und war auch im Finale gut unterwegs. Doch dann stellte sich sein Rasenmäher quer. So belegte er den sechsten Platz und die Pokale gingen sämtlich nach auswärts. Den 1. Platz in der offenen Klasse belegte Daniel Schultejann aus Ochtrup, in der Standardklasse bis 12 PS gewann Stefan Wagner aus Ochtrup. In der Standardklasse bis 18 PS siegte der derzeitige Weltmeister Hansi Schmidt aus Gummersbach.

Das Interesse bei den Frauen wächst, berichtete Andreas Heimann. Beim ersten Damenrennen mit vier Starterinnen machte Wiebke Samann aus Ochtrup den 1. Platz; es folgten Verena Wieling aus Ochtrup und Stefanie Gläser aus Wolbeck. Neu dabei war Jürgen Koblitz aus Wolbeck, dessen Gefährt zwei Rennen durchhielt.

Richtige Plackerei bedeutete die Feuchtigkeit für die Kettcar-Fahrer. Die Begeisterung der Alterskameraden für den Münsterland-Cup ist groß und hier, wo die Geschwindigkeiten niedriger liegen, kann man noch näher am Geschehen sein. Und mal anschieben, wenn die drei oder vier Reifen greifen wollen oder, fast auf dem Gipfel des Hügels angekommen, das Rückwärtsrutschen droht. Nichts mehr zu machen ist, wenn dann eine Kette abspringt. Die Streckenführung lag wie im Vorjahr bei Tobias Hülskötter. Er hatte auch eine Strecke festzulegen, die man auch  mit Muskelkraft bewältigen kann. Im nächsten Jahr will er selbst schon vom Kettcar auf Motorkraft umsteigen.

Bei den Kettcars traten meist Wolbecker an und gewannen: In der Mini-Klasse siegten Matthias Pöppelmann, Dominik Ruppel und Marvin Ruppel, bei den Maxis wiederum Lokalmatador Ralf Langkamp, Nils Schwegmann und Nico Hakenesch aus Albersloh.

Das nächste Rasenmäher-Rennen findet am zweiten Wochenende im September 2008 statt.

{mostip}Münsterland-Cup 2007: Bildergalerie zum Rasenmäherrennen 2007 in Münster-Wolbeck{/mostip}