WLE-Reaktivierung: Informationsveranstaltung in Münster im Mai 2018

WLE-Reaktivierung: Informationsveranstaltung in Münster im Mai 2018
Sonderfahrt der WLE von Sendenhorst nach Münster über Wolbeck. Fotos: A. Hasenkamp.

Münster (sms). Die Stadt Münster legt Vorschläge für das integrierte Bus-Schiene-Konzept für den Korridor Münster – Gremmendorf – Angelmodde – Wolbeck (- Sendenhorst) unter Berücksichtigung der geplanten Reaktivierung der Westfälischen Landes-Eisenbahn vor. Diese werden bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 15. Mai 2018, 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr, in der Mehrzweckhalle der Stadtwerke, Hafenplatz 1, vorgestellt. Mit der Veranstaltung, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, eröffnet die Stadt die Diskussion um die Fortschreibung des aktuellen 3. Nahverkehrsplanes mit der geplanten WLE-Reaktivierung von Münster nach Sendenhorst.

Im Nahverkehrsplan des zuständigen Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe ist das Projekt als vordringlich eingestuft. Auch die Stadt Münster hat sich mit einem Grundsatzbeschluss des Rates im Jahr 2012 und im 3. Nahverkehrsplan Anfang 2016 eindeutig zu diesem Zukunftsprojekt bekannt.

Dass die heutige Buslinie 8 im Abschnitt Münster-Hauptbahnhof bis Münster-Wolbeck ersatzlos entfallen könnte, bereitet vielen Menschen in Gremmendorf, Angelmodde und Wolbeck Sorge. „Dies wurde auf der Basis der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2010 diskutiert und, das sei betont, dieser Stand der Überlegungen ist nicht zuletzt aufgrund der seit Jahren bekannten Wachstumsdynamik Münsters überholt“, macht Stadtbaurat Robin Denstorff deutlich. Die Entscheidung über das ergänzende Busangebot zur geplanten WLE steht also noch aus. Die Bürger und Bürgerinnen werden jetzt frühzeitig im Entscheidungsprozess beteiligt.

„Ziel der Stadt ist“, so Denstorff weiter, „für den Südost-Korridor im Interesse der Fahrgäste ein optimales Angebot bestehend aus Stadtbus- und Schienenverkehr zu erreichen.“ Klar sei aber auch, dass der volkswirtschaftliche Nutzen der späteren Lösung mindestens so groß sein müsse, wie die öffentlich finanzierte Investition. Ansonsten sei eine öffentliche Förderung für die WLE-Reaktivierung nicht möglich.

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Die WLE GmbH hat daher 2017 in enger Abstimmung mit der Stadt Münster eine vereinfachte sogenannte Nutzen-Kosten-Untersuchung durchführen lassen, die u. a. Folgendes aufzeigt:

Eine Stadtbuslinie 8 in der heutigen Linienführung und Taktung sowie ein zusätzliches Angebot durch die WLE im 20-Minuten-Takt ist als weitgehend paralleles Angebot nicht wirtschaftlich.

Eine veränderte Buslinienführung der Linie 8 durch das Gewerbegebiet Loddenheide (heutige Führung der Gewerbelinie 17), mit Anbindung der York-Kaserne und einem durchgehenden 20-Minuten-Takt zwischen Münster-Hauptbahnhof bis Haltestelle Altehof (Gremmendorf) sowie anschließend im Stundentakt bis zur heutigen Endhaltestelle Nogatstraße (Wolbeck) ist aller Wahrscheinlichkeit nach wirtschaftlich.

Wünschenswert aus städtischer Sicht wäre eine Variante mit einem durchgehenden 20-Minuten-Takt der Line 8 von und nach Wolbeck. Aus heutiger Sicht könnte diese eventuell auch wirtschaftlich sein. Hier ist die Aussagekraft des vereinfachten Rechenverfahrens jedoch nicht abschließend.

Erst die umfassende standardisierte Bewertung, die der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe im April 2018 in Auftrag gegeben hat, wird hierzu eine klare Aussage bringen. Mit einem Ergebnis dieser Untersuchung ist Anfang 2019 zu rechnen.

Informationen zur WLE-Strecke, ein Plan mit den möglichen Buslinienführungen und die Nutzen-Kosten-Untersuchung sind über www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung abrufbar. Weitere Fakten zur Reaktivierung der WLE-Strecke gibt es unter www.zügig-wle.de.