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Wiederaufnahme der Neubauförderung droht zu verpuffen

Laut Mitteilung des Bundeswirtschafts- und Klimaministers, Robert Habeck, können ab dem 20. April 2022 Anträge auf KfW-40 Neubauförderung gestellt werden. Der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) begrüßt die Wiederaufnahme des Förderprogramms, kritisiert aber das geringe Fördervolumen von einer Mrd. Euro. BSB-Geschäftsführer Florian Becker in einem Statement:

Eile geboten für Nutzen der KfW-Neubauförderung

„Selbstnutzende Bauherren, die auf die Wiederaufnahme der KfW-Neubauförderung gehofft haben, müssen sich nun beeilen. Denn das geringe Fördervolumen wird in kurzer Zeit ausgeschöpft sein. Insgesamt stellen die jetzt freigegebenen Mittel zu verringerten Fördersätzen nicht die erhoffte finanzielle Entlastung für Verbraucher:innen dar, die es angesichts explodierender Baukosten und steigender Anforderungen an die Energieeffizienz gebraucht hätte. Leider ist auf Sicht auch nicht mit einer besseren Förderung des energieeffizienten Neubaus zu rechnen.“ 

Eigenheim für Familien mit mittleren Einkommen – Aussichten schlecht

Becker weiter: „Bei den im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellten Entlastungsmaßnahmen, wie die Reform der Grunderwerbsteuer, ist bisher keine Bewegung zu erkennen. So gerät das formulierte Ziel der Bundesregierung, Familien mit mittleren Einkommen weiterhin den Wunsch vom Eigenheim zu ermöglichen und ihre finanzielle Absicherung zu stärken, ins Wanken. Bauherren und Wohneigentümer müssen in die Lage versetzt werden, dass sie sich ihren Beitrag zum Klimaschutz und den wohnpolitischen Zielen der Bundesregierung auch leisten können. Dafür benötigen sie schnellstens Klarheit über die zukünftige Förderlandschaft, spürbare finanzielle Unterstützung und langfristige Planungssicherheit. Anders kann das angeschlagene Vertrauen bei Bauherren und Eigenheimbesitzer:innen nicht zurückgewonnen werden“.

Wo sollte der Staat das knappe Geld der Steuerzahler ausgeben, um pro Euro möglichst viel Wohnraum zu schaffen und klimaschädliche Effekte zu reduzieren?

Das Eigenheim ist der erträumte Mittelpunkt für eine Familie, für vielleicht vier Personen – meistens nicht mehr. Da kann man auch an die verstärkte Förderung von Mehrfamilienhäusern denken. Das schafft auch mehr Miet-Wohnraum, der für arbeitsplatzbedingte Wohnort-Flexibilität vorteilhaft ist.

Warum soll speziell der Neubau gefördert werden? Millionen ältere Wohnungen und Häuser sind energetisch auf sehr schlechtem Stand, hier kann weit mehr durch Sanierung im Bestand eingespart werden als durch ins Extrem getriebene Optimierung von Neubauten. Es bringt mehr pro Euro.

Ein maximal energieeffizienter Neubau erscheint daher nicht als der Königsweg – daher ist er bestenfalls bedingt förderungswürdig. Auch die Neubauförderung als solche ist zwingend die beste Option.

Hinweise für Lektüre zu Strategien im Wohnungsbau

UBA: Was tun – im Wohnungsbau? Handlungsempfehlungen für den nachhaltigen Wohnungs- und Städtebau. Berlin 2019

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