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Wie man einen Oberbürgermeister wählt

Unsere Beckumer Anschläge - Buch-CoverMünster-Wolbeck. Sich dumm stellen – „wäre das nicht eine Idee für Münster-Marketing?", fragt Gerhard Stuckstätte. Gerade haben die Schildbürger bemerkt, wie vorteilhaft es ist, für dumm gehalten zu werden. Als sie als klug galten, mussten sie ihr Geld in der Fremde verdienen, als Dumme trägt man es ihnen ins Haus.

Allerdings wetteifern allein in Deutschland knapp 40 Orte um die Ehre, das wahre Schilda zu sein, gab er den gut zwanzig Gästen der VHS-Veranstaltung von Gudrun Beckmann-Kirchner in der Gaststätte Sültemeyer zu bedenken. Darunter gleich drei Orte aus Westfalen, dem „Land der dicken Bohnen", nämlich Wechte im Kreis Steinfurt, Kleinenberg im Landkreis Paderborn und, als berühmtester, Beckum. „Beckumer Anschläge" oder „Beckumsche" – das versprach Torheiten der besonderen Art. Und die trug Stuckstätte auch noch auf Plattdeutsch vor.

Dass sich die Geschichten vom dreieckigen Rathaus ohne Fenster, dem Salz-Anbau, den Beckumer Ochsen, wie Schilda zu einem Oberbürgermeister kam und andere von Schilda zu Schilda ähneln, tat der Belustigung keinen Abbruch.

Mehrere hundert Jahre sind die zunächst mündlich überlieferten Geschichten alt. Und zu jener Zeit sah man Torheiten in einem anderen Licht. Davon zeugt die Institution des Hofnarren, den es auch in größeren Abteien gab, und das nun 500 Jahre alte Buch des berühmten Humanisten Erasmus von Rotterdam: „Lob der Torheit". „Albern" galt als wahrhaftig; der „Idiot" war einer, der es mit sich selbst aushalten konnte. Es gehöre zur Weisheit und zur Gesundheit, ab und zu ein Narr zu sein. Das änderte sich: Schon Goethe klagte über darüber, man werde nun so schnell „hospitalisiert".

Nicht geklärt blieb, was Wolbeck hier zu bieten hat: Schildbürgereien in Wolbeck – „gibt's hier welche?", fragte Stuckstätte. 

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