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Vortrag zum siebenjährigen Krieg und seinen Folgen für Münster

Münster-Wolbeck. Wo Otto-Ehrenfried Selle einst unterrichte, im Pascal-Gymnasium, da standen einst ganz in der Nähe Kanonen, damals, im siebenjährigen Krieg 1756 bis 1763. Am Donnerstagabend erzählte er im Drostenhof vom Entstehen des Krieges und seinen Folgen in Münster. Einem wenig beachteten Krieg, so Selle, denn Wiedertäufer und Zweiter Weltkrieg haben ihn in den Hintergrund gedrängt. Doch der Krieg suchte Münster wiederholt heim. "Ohne Münster geht es nicht. Wer Münster nicht hat, hat auch das Münsterland nicht", erklärte Selle.

Und weil es die Gäste des Förderkreises Drostenhof besonders interessierte, ging es auch um Wolbecks Rolle. Die fürstbischöfliche Landesburg in Wolbeck wurde nach dem Krieg ganz beseitigt. Ob die Steine teils im münsterischen Schloss Verwendung fanden, wovon Heinz Sasse ausging, das lasse sich nicht belegen, so Selle. Auch über den Verbleib der Steine der Stadtmauern wisse man nichts. Belege gab es für die Zahlungspflichten des Amts Wolbeck, des vormals größten und finanzkräftigsten der 12 oder 13 Ämter, zu dem auch die Stadt Münster selbst gehörte. So hoch waren  die Belastungen, dass der Niedergang des Amtes Wolbeck besiegelt war, sagte Rolf Linnemann. Noch im 19. Jahrhundert musste man abzahlen und "kam nicht wieder auf die Beine". Das kam zu den Verwüstungen durch viele Belagerungen von Franzosen und Hannoveranern, Beschuss und Plünderung sowie die Ernährung zehntausender Soldaten. Auch der Tiergarten wurde als Holzlieferant strapaziert.

Fürstenberg und seiner Münzreform sei es zu danken, sagte Selle, dass die damalige Finanzkrise bewältigt wurde. Auch damals war das Vertrauen in die Währung verloren gegangen.

Selle erntete Applaus und viele Nachfragen.

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