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Vorschulkinder entdecken die Orgel von St. Nikolaus

Münster-Wolbeck. „Ich habe ein Problem: Wo ist die Orgel?“ Die Gruppe der Vorschulkinder aus dem Kindergarten St. Nikolaus zeigt sofort nach oben: „Da ist die Orgel!“. An diesem Donnerstag erkunden sie wie später auch die Gruppen aus den anderen Kitas des Verbunds in Wolbeck, „Am Drostenhof“ und am Schulzentrum, die „Königin der Instrumente“ mit dem Musikvermittler Friedhelm Bruns.

Ihm konnten die Kinder auch die Frage beantworten, wie man denn auf die Orgelempore kommt – nicht ihre einzige blitzschnelle Reaktion. Oben wartete schon der Organist von St. Nikolaus, Thorsten Schwarte. Er zeigte, wie man mit Händen und Füßen spielt – Bruns ließ die Kinder gleich trainieren: Hacke, Spitze, Hacke, Hacke … Es galt dann, einen bestimmten Klang wiederzuerkennen. Zum Mitmachen hatte Bruns zwei Koffer mitgebracht – mit kleinen Orgelpfeifen. Ganz laut, sehr leise – die Kinder probierten alles aus. Dann war die mannshohe Orgelpfeife „Liesbeth“ dran: Kai, Zoe und Felix halten Bruns beim Halten, damit er sie spielen konnte. Das Allerwichtigste habe er vergessen, sagte Schwarte zu Bruns: den Orgelwind. Und er zeigte, was passiert, wenn man während des Orgelspielens den Motor abstellt: Sie wird leiser und leiser, aber es dauert, bis die letzte Luft heraus ist und die Orgel ganz still. Wer von ihnen denn nochmal ein Orgelkonzert hören wolle, fragt Bruns. Blitzschnell gehen alle Hände hoch.

Bruns ist Musikvermittler und promoviert zum Thema Orgel und Musikvermittlung. Zudem ist er wissenschaftlicher Assistent an der Hochschule Vechta. Die Pandemie zwang ihn, das Konzept ins Internet zu verlagern – das gehe, wenn auch mit Abstrichen, aber live und interaktiv. Manche Reaktion der Kinder gehe leider unter, man könne so nicht reagieren. „Schön, dass es wieder Konzerte gibt – ich habe lange darauf gewartet.“ Sein Konzept „Orgelbauer Fröhlich und die musikalische Zeitreise“ soll es bald auch in den USA und Australien geben. Angefangen habe er mit der Musikvermittlung zur Orgel 2019 und bislang 2000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht. Aus den geplanten sieben bis zehn Konzerten seien 30 geworden. Es mache auch Senioren viel Spaß ; sie begrüßten die verständliche Sprache. Für jedes Konzert stelle er sich auf die Möglichkeiten der Orgel ein und auf die Kirchenmusiker – die hätten auch je ihre eigenen Beispiel-Stücke zur Hand.

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