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Vom Chalumeau zum Saxophon

Münster-Angelmodde. Die beiden müssen sich recht gut kennen, dass sie sich so flott und ungezwungen „die Bälle zuspielen“ können. Zumal sich Pianist Arne Tigges und Guido Neumann im Pfarrzentrum von St. Bernhard mit einem musik- und instrumentenhistorischen Thema befassten.

Vom Chalumeau über die Klarinette bis zum Saxophon

Sie hangelten sich durch etliche Jahrhunderte der Blasinstrumenten-Geschichte vom Chalumeau über die Klarinette bis zum Saxophon.

Tigges spielte das Klavier und streute manche Erläuterung ein, so die vom „Überblasen“. Was, wie Neumann zeigte, nur theoretisch mit dem Chalumeau nicht geht.

Stärken zeigt das Chalumeau in den niedrigen Lagen, darüber gibt es plötzlich einen Quinten-Sprung ins Quäkende. Das kann an das Schreien der Kraniche erinnern.

Chalumeau trotz der Schwächen virtuos

Mancher Virtuose suchte zu beweisen, dass das Chalumeau trotz der Schwächen virtuos zu spielen sei, erzählte Neumann. Für viele klang es jedoch scheußlich. So suchten die Menschen im 16. Jahrhundert nach Besserem und fanden einen stärker „ergötzlichen“ Klang im 18. Jahrhundert in der Klarinette. Besser: in vielen, vielen Klarinetten-Varianten, mit und ohne Klappen, mit sechs Klappen, wie sie Neumann demonstrierte – 27 sind möglich.

Auf einem halben Dutzend Instrumenten spielte Neumann, der sich selbst als engagierten Laien betrachtet. Er ist auch Sammler und konnte betagte Schätze zeigen. Bei einem ist der Filz 150 Jahre alt. „Mal sehen, ob das Instrument das überlebt“, meinte Neumann vor dem Anblasen.

Telemann, Stamitz, Franz Schuberts „Lob der Tränen“ und andere mehr erklangen und ernteten den Applaus des Publikums.

Ihr munteres Wortspiel ergänzten die zwei Musikliebhaber durch informative und humorvolle Bilder und schufen so eine kurzweilige Reise durch die technikhistorische Entwicklung und das historische Musikrepertoire.

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