Vokalquintett Les Etoiles in Wolbeck

Münster-Wolbeck. Das „Notre Père“ des Franzosen zählte zu den schönsten Momenten der reichen Konzertlesung und so lief ein zustimmendes, ein erfreutes und beglücktes Raunen durch die Bankreihen der Kirche St. Nikolaus, als Stephan Hinssen das Stück von Maurice Duruflé als wiederholende Zugabe ankündigte.

Das war ein vielleicht noch größeres, weil so spontanes Lob als der sorgsam für den Schluss aufgesparte Applaus der etwa 60 Besucher der Konzertlesung am Sonntagabend.

Vokalquintett mit Sprecher für die Oster-Botschaft

Ein Vokalquintett, „Les Étoiles“, hatte sich hier mit einem Sprecher zusammengetan: Chorleiter Hinssen im Tenor, Clemens Hagemeyer im Bass, Helga Schwartengräber im alt und die Sopranististinnen Lisa Kammann und Margit Dittmann sangen Werke aus vier Jahrhunderten, der Sprecher Frank Schüssleder steuerte die Texte bei.

Programm aus vier Jahrhunderten

Die Sängerinnen und Sänger der Gruppe „Les Étoiles“ suchen die Herausforderung des solistischen Singens im Ensemble: Reichlich gab es diese Herausforderung in den gebotenen Werken. Immerhin ging es, in den Worten des Kirchenmusikers von St. Nikolaus, Thorsten Schwarte, darum, in „der österlichen Zeit das Wunder der Auferstehung des Herrn zu feiern.“ Das tat das Quintett auf Latein mit dem anbetenden, sehr getragenen „Du allein, der Du Wunder wirkst“ des Belgiers Josquin des Prés, mit Monteverdi und Dufay. Vielstimmig und mit schönem Nachklang beeindruckte das erste deutschsprachige Stück des Abends, das „Verleih uns Frieden“ von Schütz. Und dann Duruflé: Zauberhaft schwebend, harmonisch, durch feine Abstufungen der Dynamik die Sänger voll fordernd. Dittmanns klarer Sopran bestach besonders in Byrds „Miserere mei, Deus“. Und noch einen Stern ließ das Quintett funkeln: Messiaens „O sacrum convivium“ beginnt zart und unaufgeregt, schwingt sich dann gewaltig und fordernd auf zum „Halleluja“. Schüssleder hatte zur Musik passende Texte von Hermann-Josef Coenen, Hilde Domin und Edith Stein ausgesucht.

Les Étoiles und Schüssleder

Schüssleder ist Dipom-Theologe, Organist an St. Servatii und Klinik-Seelsorger. Die „Les Étoiles“ gibt es seit 2005.
Die Klangprobe vor zwei Wochen zahlte sich aus, Sänger und Sprecher meisterten den angenehmen Nachhall der Kirche. Hinssen äußerte sich zufrieden und doppeldeutig zum Klang: „Es ist bedeutend besser, wenn Menschen da sind“.

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