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Vivat Vivaldi durchfährt St. Nikolaus bei Summerwinds Münsterland

Vivat Vivaldi durchfährt St. Nikolaus bei Summerwinds Münsterland 9

Das Kammerorchester Köln und Marceau Lefèvre in der Kirche St. Nikolaus. Foto: anh.

Münster-Wolbeck. „Vivat Vivaldi“ lautete der Titel des Konzerts von Summerwinds Münsterland, und Hunderte wollten die Musik des Venezianers lebendig werden sehen. So war der Platz vor dem Eingang zur Kirche St. Nikolaus am Freitagabend voll.
Im Programm: Das Konzert für Streicher g-moll RV 156, gefolgt vom Fagottkonzert in C-Dur RV 477, zu dem Marceau Lefèvre mit seinem Fagott zum Orchester stieß. Dann die Triosonate d-Moll RV 63 „La Follia“ und finalmente: „Die vier Jahreszeiten“.
Das Kölner Kammerorchester nahm sich, frisch aus Portugal zurückgekehrt, in der münsterischen Hitze des Programms professionell und engagiert an: Im Allegro der Triosonate mischt sich die Laute mit kräftigem Schlag ein. An anderer Stelle gibt es nicht nur das Zwiegespräch der Violinen, sondern parallel eines Cembalo und Basslaute, auch des Cello: Auch sie, diese Leckerbissen Vivaldis, arbeitet das Kammerorchester transparent heraus.
Alle applaudierten Marceau Lefèvre nach dem Fagottkonzert – und er dem Kammerorchester. Dem Publikum gönnte er eine Zugabe. Lefèvre gewann 2014 den internationalen Holzbläserwettbewerb der GWK, erinnerte Schulte, und auch einige der Gäste hatten seinen Werdegang mitgehört. Dies sei eines seiner besten Konzerte, meinte ein Paar.
„Es wird stürmisch“, hatte Schulte gesagt, und schon im ersten Teil recht behalten. Eine frische Brise gab es auch in der Pause; der gastgebende Verein „KulturVorOrt Wolbeck“ für einen Getränkestand gesorgt; gern nutzten die Gäste die frische Luft.
Tief Luft geholt haben muss Raphael Christ, der Solo-Geiger der „Le quattro stagioni“ und Leiter des offenbar bestens aufeinander eingestellten Kölner Kammerorchesters. Im „Frühling“ spielt er noch als Teil eines Violin-Trios, dann malt er ausdrucksstark, höchst konzentriert und auch körperlich mitgehend die Themen von Sommer, Herbst und Winter aus. Sanfter Wind, ein tosendes Sommergewitter, viele andere Effekte, für Solisten und Zusammenspiel, hat der Opern-Komponist eingearbeitet, im differenzierten Spiel des Kölner Kammerorchesters und seines Solisten erklingen sie lebhaft. „Fulminant“, so eine Konzert-Besucherin treffend.

Die Meinungen zur Akustik fielen nicht alle positiv aus, aber doch in der überwiegenden Mehrheit. Auch hinten im Turm sei der Klang gut gewesen, so ein Paar. Nur dort war ein knappes Dutzend Plätze frei geblieben. 350 Interessierte waren nach Wolbeck gekommen, wo die Kirchengemeinde erneut Ja gesagt hatte zu dem Konzert-Ereignis.

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