Vision „Münster 2015“: Gemeinsame Zukunft für Menschen unterschiedlicher Herkunft

Münster.- Viele Münsteraner haben genaue Vorstellungen davon, wie sie sich das Zusammenleben von deutschen und ausländischen Menschen in der Zukunft wünschen. Noch mehr: Sie sind sich einig, was zu tun ist, um ihre Zukunftsvision umzusetzen – und sie sehen sich dafür selbst in der Verantwortung. Die Vision und mit ihr das Selbstverständnis der münsterschen Stadtgesellschaft dokumentiert eine Broschüre über das Ergebnis einer "Zukunftskonferenz". Jetzt geht es darum, dieses Ergebnis umzusetzen. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 26.05.2006 mit.

Das Experiment: Achtmal acht Menschen aus acht gesellschaftlichen Bereichen kommen Ende 2005 drei Tage lang zusammen. Mit ihrer Herkunft und ihren Interessen vertreten sie die Bandbreite der ganzen Stadtgesellschaft. Sie bilden acht Arbeitsgruppen, jede davon mit  je einem Vertreter aus allen acht Bereichen. Jede Gruppe entwirft zu einem Teilthema ein Zukunftsbild.

Das Erstaunliche: Alle Gruppen finden im Konsens ein Ergebnis und ihre acht Zukunftsbilder fügt die komplette Teilnehmerrunde im einvernehmlich zur umfassenden Vision zusammen.. Sie beschreibt das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft in Münster im Jahr 2015 und sie beinhaltet ein handfestes Handlungsprogramm.

Nach dieser Vision 2015 verschwinden zum Beispiel die Verständigungsschwierigkeiten für Ausländer. Die Lernbedingungen für junge Menschen stimmen, man lebt in guter Nachbarschaft in gemischten Wohnquartieren. Einwanderer und Deutsche haben auf dem Arbeitsmarkt gleiche Chancen, gleichberechtigte medizinische und pflegerische Versorgung ist selbstverständlich. Den Weg dorthin nennt das Handlungsprogramm. Es sind viele kleine und große Etappen, von der mehrsprachigen Broschüre über Beteiligungsangebote am kommunalen Leben bis zum Haus der Kulturen.

Manches wurde bereits auf den Weg gebracht, anderes ist beschlossene Sache. So war die Aufgabe "Kulturkompetente Pflege für Menschen ausländischer Herkunft" für das Sozialamt und den Ausländerbeirat inzwischen Seminarthema, im Herbst wird sie Schwerpunktthema der Pflegekonferenz. Zur Frage von Zukunftssicherheit und Bleiberecht für seit längerem geduldete Flüchtlinge wird der Ausländerbeirat weitere Initiativen an die Adresse der Innenministerkonferenz starten. Zusätzliche Punkte aus dem Handlungsprogramm werden den Beirat in seiner Sitzung am 31. Mai beschäftigen..

Die Zukunftskonferenz war durch Projektmittel des Landes an das Sozialamt ermöglicht worden. Projektträger war der Ausländerbeirat mit dem Amt des Rates und des Oberbürgermeisters als Geschäftsstelle. Interessierte erhalten die 60-seitige Dokumentation "Zukunftskonferenz: Einwanderung in Münster – Leben mit Menschen unterschiedlicher Herkunft" im Amt des Rates und des Oberbürgermeisters im Stadthaus 1, Raum 386, Tel. 4 92-60 42.