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Vielfaches Mäh: Lamm-Geburten in Wolbeck

Münster-Wolbeck (agh). Ein dunkles „Mäh“, noch eines, dann ein helles: neun Lämmer haben in den letzten zwei Wochen im Stall bei den Möllers das Licht der Welt erblickt.

Um 10.15 Uhr Norbert Möllers Fläschchen mit Milch warm gemacht – für den Fall, dass nicht alle immer genug Milch bekommen haben. „Die Durst haben, kommen.“ Ein erstes Lamm kommt ihm schon entgegen, es ist durch die breiten Gitterstäbe gelaufen, ein zweites kommt gleich hinterher; beide saugen eifrig, eines nach dem anderen. Von den neun Lämmern sind vier Zwillingspaare, eines kam solo. Bei der Geburt ist Möllers sicherheitshalber dabei. Er merkt, wenn es losgeht. „Sie sind unruhig, gehen in die Ecke, scharren mit den Hufen – dann kriegen Sie die Wehen.“ Wenn das Lamm nicht glatt herauskommt, greift Möllers ein. Und er sorgt dafür, dass Mund und Nase frei sind, klopfen und schubst etwas, bis sie ein Lebenszeichen von sich geben. Normalerweise gehen sie dann zur Mutter und wollen trinken. „Der Wille muss da sein.“  

Die hungrigen kleinen Mäuler haben sich beruhigt, nun liegen die Neun im Sonnenschein, der durch das Dach fällt. Jetzt hebt eine Kakophonie von „Mäh“ an – die großen Schafe drängen auf Fütterung. Möllers piekst Runkeln in seine Schubkarre, fährt damit nach nebenan, wo die Maschine zum Schälen und Häckseln der Runkeln steht. Auf dem Weg dorthin liegt eine Ente am Boden, das Federkleid ausgebreitet, den Schnabel warnend geöffnet. „Sie brütet“, sagt Möllers. Der Erpel ist auf dem Weg zu den Schafböcken.

Eine Schubkarre voll Runkeln wird nicht reichen. Das Blöken schwillt an. Kaum hat Möllers die erste Schubkarre in die Futterrinne gekippt, bricht das gefräßige Schweigen der Schafe aus. Runkeln seien richtig gutes Futter für die Tiere, meint Norbert Möllers, und es werde wieder häufiger angebaut.

In einigen Wochen erst werden die Schafe geschoren – noch ist es zu kalt.

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