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Vertrauen und Kommunikation: DFG bewilligt neues Graduiertenkolleg an der Universität Münster

Großer Erfolg für die Universität Münster: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute, 16. Mai, ein neues Graduiertenkolleg zum Thema "Vertrauen und Kommunikation" bewilligt. Damit existieren aktuell sieben der DFG-geförderten Promotionsschulen an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU). Wie der Sprecher des neuen Kollegs, Prof. Dr. Bernd Blöbaum vom Institut für Kommunikationswissenschaft, erläuterte, werden 19 Doktoranden in dem interdisziplinären Graduiertenkolleg untersuchen, wie digital geprägte Kommunikationsweisen den Aufbau und die Stabilisierung von Vertrauen verändern.

Wie kann unter den Bedingungen neuer, digitaler Formen der Kommunikation Vertrauen entwickelt und aufrecht erhalten werden? Vertraute Kommunikationsformen von Angesicht zu Angesicht werden durch digital vermittelte Formen abgelöst, virtuelle soziale Netzwerke und Arbeitszusammenhänge beeinflussen die Beziehungen zwischen Individuen, Organisationen und der Öffentlichkeit. Die Bedeutung und die Fragilität von Vertrauen zeigen sich in vielen aktuellen Entwicklungen: In der Banken- und Finanzkrise, bei der illegalen Aneignung persönlicher Daten bei Sony wie in den zahlreichen Vertrauenskrisen in der Politik und Wirtschaft, zum Beispiel bei den Lebensmittelskandalen, sowie beim Doping im Sport und bei den Plagiatsaffären der jüngsten Zeit. Rasch kann Vertrauen in Misstrauen umschlagen. Die Untersuchung des Verhältnisses von Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt erfordert einen interdisziplinären Ansatz.

Das Graduiertenkolleg wird getragen von Wissenschaftlern aus fünf Fächern an der WWU: der Kommunikationswissenschaft, der Psychologie, der Wirtschaftsinformatik, der Wirtschaftswissenschaft und der Sportwissenschaft. Zwei Betreuer aus verschiedenen Fächern werden die Dissertationsprojekte jeweils begleiten. Die DFG-finanzierten Kollegiaten absolvieren ein Studienprogramm, das Ringvorlesungen, Tagungsreisen, Gastwissenschaftleraufenthalte und ein internationales Mentoringprogramm beinhaltet. Die WWU übernimmt die Koordinationskosten des Kollegs und stellt Räume und Arbeitsplätze für die Kollegiaten zur Verfügung.

Kollegsprecher Prof. Dr. Bernd Blöbaum sagte: "Wir freuen uns, dass es mit Unterstützung durch das Rektorat gelungen ist, ein großes koordiniertes DFG-Projekt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einzuwerben." Die 2009 eingerichtete Graduate School am Institut für Kommunikationswissenschaft und das SmartNetwork der geistes- und sozialwissenschaftlichen Graduiertenschulen seien wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Antragstellung gewesen.

Die Förderperiode für DFG-Graduiertenkollegs, von denen nun 18 neu bewilligt wurden, beträgt 4,5 Jahre und kann bei erfolgreicher Zwischenevaluation um weitere 4,5 Jahre verlängert werden. Das Studienprogramm ist auf eine Promotionszeit von drei Jahren angelegt. In der zweiten Jahreshälfte 2011 werden die ersten Projekte im Graduiertenkolleg "Vertrauen und Kommunikation" ausgeschrieben.

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