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Verleihung des Richard-Schmid-Preises 2018 des Forum Justizgeschichte e.V. Villa ten Hompel, Münster

Münster. Das Forum Justizgeschichte verleiht am 15. September 2018 zum vierten Mal seinen mit
3.000 Euro dotierten Richard-Schmid-Preis, der herausragende Arbeiten zur Justizgeschichte
des 19. und 20. Jahrhunderts prämiert.
Den diesjährigen Preis erhält Prof. Dr. Josef Foschepoth für seine Studie „Verfassungswidrig!
Das KPD-Verbot im Kalten Bürgerkrieg“. Foschepoth untersucht das KPD-Verbot des
Bundesverfassungsgerichts aus einer neuen Perspektive und auf der Grundlage von
Quellenmaterial, um dessen Zugänglichmachung er sich über mehrere Jahre hinweg intensiv
bemüht hat. Die Geschichte des KPD-Verbotsverfahrens wird von ihm in einen
beziehungsgeschichtlichen Zusammenhang eingeordnet und als zentraler Schauplatz eines
„Kalten Bürgerkriegs“ gedeutet. Foschepoths Untersuchung behandelt ein wichtiges, von der
Geschichtswissenschaft bis heute vernachlässigtes Thema der frühen Bundesrepublik, das
vor dem Hintergrund der ministeriellen Aufarbeitungsprojekte und des jüngsten
Parteiverbotsverfahrens gegen die NPD neue Aktualität gewonnen hat. Die zeithistorische
Erforschung des Bundesverfassungsgerichts dürfte durch die provokanten Thesen dieses
Buchs einige neue Impulse erhalten.

Die Preisverleihung gilt darüber hinaus einem Autor, der sich wie kaum ein anderer Historiker
für die Abgabe und Offenlegung wichtiger justizgeschichtlicher Unterlagen verdient gemacht
hat. Foschepoth hat damit archivische Grundlagen geschaffen und öffentlichkeitspolitische
Signale gesetzt, von denen künftige Forschergenerationen profitieren werden.
Eröffnet wird die Preisverleihung durch einen Rahmenvortrag von Manfred Schmitz-Berg,
Autor des Werkes „Wieder gut gemacht? Die Geschichte der Wiedergutmachung seit 1945“.
Anknüpfend an die Geschichte der Villa ten Hompel als Wiedergutmachungsbehörde und eine
vom Forum Justizgeschichte im letzten Jahr verabschiedete Resolution, die die Entschädigung
aller bisher davon ausgeschlossener Opfer des NS-Regimes fordert, gibt Schmitz-Berg einen
Einblick in seine Arbeit und stellt exemplarisch einige Entschädigungsfälle näher dar.

Programm zur Verleihung des Richard-Schmid-Preises 2018

14 Uhr Begrüßung: Ralf Oberndörfer (Forum Justizgeschichte e.V.)

Manfred Schmitz-Berg (Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf a.D.), Die
Wiedergutmachung – Anspruch und Wirklichkeit

15 Uhr Kaffeepause

15:30 Uhr Pressekonferenz mit Prof. Dr. Josef Foschepoth

16 Uhr Hans-Ernst Böttcher (Präsident des Landgerichts Lübeck a.D.), Richard

Schmid und der Richard-Schmid-Preis
Prof. Dr. Dr. Ingo Müller (Hamburg/Berlin), Laudatio auf Prof. Dr. Josef
Foschepoth, Verfassungswidrig! Das KPD-Verbot im Kalten Bürgerkrieg

17 Uhr Prof. Dr. Josef Foschepoth (Freiburg/Lahr), Ad Fontes! Muss die Geschichte

der Bundesrepublik neu geschrieben werden?

18 Uhr Sektempfang

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