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Und sie kegeln immer noch: „Die duften Bienen“ feiern bald 40. Jubiläum

Münster-Wolbeck.-  Das Gründungsdatum ihres Kegelklubs vergessen „Die duften Bienen“ aus Wolbeck nicht: Eine der Gründerinnen lag am 25. Oktober 1967 im Kreissaal. „Im Geiste war ich bei Euch“, sagt Kegelschwester Maria Genius beim Treffen am 3. Oktober bei Sültemeyer. Der Geburtstag ihrer Tochter erinnert alljährlich an den ersten Kegelabend. Die Idee zur Gründung kam damals aus den Reihen des Sparklubs „Män drin“, in dem die Ehemänner aktiv waren. Aber die Frauen wollten gern beim Kegeln unter sich sein.

17 Kneipen habe es damals in Wolbeck gegeben, bei 3500 Einwohnern. Bei gut 9000 Einwohnern seien es heute noch fünf. In 40 Jahren ist vieles anders geworden, aber noch immer heißt es alle vier Wochen „Gut Holz“. Sechs der Gründerinnen sind noch dabei und drei weitere kegeln auch schon seit Jahrzehnten mit. Wie im Kegelbuch nachzulesen ist, rollte die Kugel beim ersten Kegelabend 84-mal in die Gosse. Heute ist die Zahl der Pumpen meistens einstellig, meinen die Bienen, schließlich liegen 40 Jahre „Training“ dazwischen. „Kegeln Sie denn noch?“, werden sie gefragt. Minuten später lässt Siggi Stratmann alle Neune fallen. Eine Pumpe gab’s dann auch noch.

Leicht war es anfangs für die jungen Mütter mit den Kindern nicht. Aber man ging abends um acht kegeln, da waren die Kinder im Bett. Die Männer mussten daheim bleiben, „die kommen schon genug raus“.
Mehrfach wechselte der Bienenschwarm das Kegellokal. Im ersten Jahr rollte die Kugel auf den modernen Bahnen im Hotel „Haus Wolbeck“, dann zogen die Bienen ins Gasthaus Siebeneck, die heutige „Kiepe“, um und seit 1978 empfängt sie die Gaststätte „Sültemeyer“. Einige haben Spezialaufgaben. Christel Mentrup, Jüngste im Bunde, bedient den Kegelautomaten – „Wenn sie nicht da ist, schmeißen wir nur in die Vollen“ –, Stratmann organisiert Reisen, Ruth alias Ute Leißing brachte eine Weile die Lotto-Scheine weg.

Wie ihre Namensgeberinnen flogen die Wolbecker „Duften Bienen“ stets gerne aus. Am Anfang führten die Ausflüge in die nähere Umgebung, später wurden auch entfernte Ziele im In- und Ausland angesteuert. „Unsere ersten Kegelfahrten dauerten nur einen Tag. Der Kassenbestand war immer sehr karg“, hielt Klärchen Schapmann fest. Unvergessen sind die Jubiläumstouren nach Berlin (1977), München (1987), Oslo (1992) und Mallorca (1997). Es sei „ein Genuss, wenn keiner auf den Pfennig achten muss“, dichtete Schapmann zum 25. Jubiläum. Heute gehen die – inzwischen auch 40 Jahre älter gewordenen – Damen „nur noch“ in Münster ins Theater und anschließend gut essen.

Bis 1980 war die flotte Truppe auch als Wagenbauer beim ZiBoMo-Umzug aktiv mit dabei. In den 1970er Jahren setzten sie die damalige Planung eines Großflughafens in Sendenhorst um, würdigten 1973 den letzten „Pängelanton“ zwischen Münster und Wolbeck, griffen die anstehende Eingemeindung Wolbecks nach Münster auf oder setzten die Notwendigkeit einer Ampelanlage am Steintor gegenüber der Sparkasse in Szene.

Bis zu ihrem Tod fungierte Mieze Dittrich als Kegelmutter, seit 1990 ist Klärchen Schapmann die „Königin im Bienenschwarm“. Mit ihr feiern am 25. Oktober die Gründerinnen Elli Diekrup, Maria Genius, Christel Mentrup. Sefa Ringbeck, Trude Stolz sowie Clemi Bröskamp, Kia Deipenbrock und Siggi Stratmann das Jubiläum.

 

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