Umweltpreis der Stadt Münster: Landwirt und Direktvermarkter Leonard Große-Kintrup

Münster.- Von 6 bis 9 Uhr vom Anfang bis zum Ende der Milchstraße? – Für die Produkte des münsterschen Landwirtes Leonard Große Kintrup kein Problem. Mehr als 99 Prozent der in NRW erzeugten Milch legt Hunderte von Kilometern zwischen Kuh, Molkerei, Supermarkt und Frühstückstisch zurück. Nicht so die Milch der Kühe des Direktvermarkters aus der Bauerschaft Kasewinkel, der sich mit seinem Konzept für den Umweltpreis der Stadt Münster bewirbt. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 13.05.2005 mit.

"Im optimalen Fall liefern wir unseren Kunden vormittags die Milch, die wir morgens um 6 Uhr gemolken haben", versichert Leonard Große-Kintrup. 500 Haushalte in Münster – darunter einige Kindergruppen, Unternehmen und drei Zwischenhändler – werden mit der direkt am Hof in Münster-Kasewinkel abgefüllten Milch beliefert. 500 Liter der täglich 900 produzierten Liter werden so direkt vermarktet. Das spart gegenüber konventionell vertriebener Milch Tausende Kilometer im Jahr.

Mit der Milch, die auf ihrem normalen Weg zum Kunden immer mehr durchgerüttelt wird, sind auch die Milcherzeuger heftig von der Marktentwicklung mitgenommen worden. Von 43 885 nordrhein-westfälischen Milchkuhhaltern des Jahres 1980 gab es nach Angaben der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW (LV Milch) im Jahre 2003 noch 10 217. Den 120 Molkereien in Deutschland stehen lediglich acht Handelsunternehmen als Abnehmer gegenüber. Die Discounter nähmen immer mehr Einfluss auf die Preisgestaltung, beklagt die LV Milch NRW.

Große-Kintrup setzt hier auf Genuss statt Geiz und das Vertrauen seiner Kunden, die auch schon einmal einfach so vorbei kommen, um zwei, drei Flaschen mitzunehmen. Die aufrahmende Milch überzeugt durch ihren Geschmack und ihre Öko-Bilanz. "Das spricht sich unter Nachbarn herum", freut sich Große-Kintrup über den wachsenden Kundenkreis.

Die Stadt Münster lädt Kaufende und Verkaufende ein, sich mit ihrer Ideen zu umweltfreundlichen Handel und Einkauf um den städtischen Umweltpreis zu bewerben. Die Bewerbungsfrist ist jetzt bis zum 30. Juni verlängert worden. Sigrun Fels vom Koordinationsbüro Lütke-Fahle-Seifert nimmt Vorschläge und Bewerbungen gerne unter Telefon 66 59 25 an.