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Umfrage: Mittelständler fühlen sich von Politik in Stich gelassen

Münster, 12.06.2009. Das Vertrauen von Spitzenkräften der Wirtschaft in die Politik ist erschüttert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes Münster (WID). Die befragten Top-Entscheider beurteilten die Entscheidungen der Politik zur Krisenbewältigung mittels Schulnoten. Der Durchschnittswert: "Ausreichend".

Mehr als jeder vierte der Befragten vergab sogar ein "Ungenügend" oder "Mangelhaft". Häufigster Grund für die schlechte Beurteilung ist die kommende Bundestagswahl. Jeder fünfte Unternehmer meint, dass die Politiker angesichts des Wahljahres nicht in der Lage sind, die wirtschaftlichen Probleme anzugehen. Vor allem Mittelständler vergaben schlechte Bewertungen: Unternehmer, die bis zu 500 Mitarbeiter führen, beurteilten die Politik im Schnitt mit der Note 4,1. Führungskräfte größerer Unternehmen vergaben durchschnittlich immerhin eine 3,4.

"Der Mittelstand fühlt sich von der Politik verraten und verkauft", kommentiert Bernd Adamaschek vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft das Umfrageergebnis. "Wenn ein Konzern wie Opel in Schwierigkeiten gerät, kommt die Kanzlerin. Gerät ein Mittelständler oder Kleinunternehmer in Schwierigkeiten, kommt der Insolvenzverwalter." Die Spielregeln der freien Marktwirtschaft würden zugunsten populistischer Entscheidungen verletzt. "Hier findet eine Wettbewerbsverzerrung sondergleichen statt", so Adamaschek. Für die Studie hat der WID im März 2009 mehr als 200 Spitzenkräfte der Wirtschaft aus dem erweiterten Münsterland befragt.

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