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Trupp der Jugendfeuerwehr rettet Dummy aus dichtem Qualm

Münster. „Mein Kumpel ist da drin!“ Aufgeregt redet Matthias Brake auf die Jugendfeuerwehrleute ein, will in die Halle der EZN GmbH & Co. KG am Hessenbusch 18 im Industriegebiet hinein – sie halten ihn zurück, er wird weggeführt, während ein Trupp schon die Atemschutz-Geräte anlegt: Eine Einsatzübung der Gruppe II von Münsters Jugendfeuerwehr läuft an diesem Samstag gegen 14 Uhr an.

Kurz darauf gehen zwei in voller Schutzkleidung in die Halle, einen Schlauch in der Hand, zwei weitere sind gleich dahinter. Alle rutschen auf den Knien vorwärts, eine Hand an der Wand: Denn nach wenigen Metern sehen sie nichts mehr, die Rauchmaschine simuliert den Brand in der Halle, in der Papier gepresst wird. Minuten später tauchen Umrisse aus dem Qualm auf, die vier ziehen und drücken auf den Knien eine Gestalt mit sich: einen 80 Kilogramm schweren Dummy. Aufgabe erfüllt.

Der volle Schlauch sei schwer gewesen, berichtet Rabea Subelack von der Suche im Rauch, aber das „Retten“ des Dummys am anstrengendsten. Seit zwei Jahren ist die sechzehnjährige in der Gruppe, seit sie einmal mit gemacht hat. Wegen der Kameradschaft und weil sie auch Menschen in extremen Notlagen helfen können möchte. Das treibt auch Peter Battige an, der wie sie im „Wassertrupp“ war. Der 13-Jährige ist seit einem Jahr dabei. Früher geht es auch nicht.

Die fingierte Rauchentwicklung ist die zweite Übung an diesem Samstag, zwei folgen noch: Die Jugendlichen simulieren 24 Stunden einer Schicht der Berufsfeuerwehr. Nur eine kleine Gruppe von Vorbereitern weiß, was auf die 20 zukommt: Oliver Jonnek, Matthias Brake, Andreas Topp und Martina Böckelmann. Morgens um acht Uhr startete die Schicht. Eine kleine „Leitstelle“ gehört dazu, Schlafen nicht: „Richtige Feuerwehrleute schlafen nicht, sie ruhen nur“, meint Topp.

„Spiel, Spannung und auch Abenteuer“ gebe es bei der Jugendfeuerwehr, sagt Topp. „Und es kostet nix.“ Die Stadt Münster trägt die Kosten für Ausrüstung und Gerät. Die meisten Jugendlichen gehen auch zur Freiwilligen Feuerwehr in die richtigen Einsätze. Die Übernahmequote liege bei 100 Prozent.

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