Träumerischer Gast in Angelmodde

Münster-Angelmodde. „Erinnerungen und Träume“ spiegeln die Landschaften in Pastell und Öl wieder, die seit Sonntag im Gallitzin-Haus in Angelmodde zu sehen sind. Es ist die erste Ausstellung von Ingrid van Endert, auch bekannt durch ihre Arbeit im Verband Frau und Kultur in Münster.

Eine beruhigende Wirkung gehe von diesen Bildern aus, meinte die Kunsthistorikerin und Geschäftsführerin des Vereins der Heimatfreunde Angelmodde, Dr. Ute Ewering. Van Endert nutzt gern die Vielfalt der Farben für Bilder, die je eigene, in sich stimmige Farbräume umfassen, mal naturnahes Blau oder Grün, auch Rot. Die Inspirationen bezieht sie mitunter aus der Provence, meist aber von ihrem Lebensmittelpunkt mitten in der Natur zwischen Nottuln, Bösensell und Albachten.

Ingrid van EndertDas prägt ihre Bilder, ob Pastell oder Öl: Neben farbenfreudiger Helle dräut eine düster-graublaue Wolke über azurblauem Meer. Über einer dunklen Wolke lugt durch ein Wolkenloch die Sonne, taucht den Rand in Weiß, wie ein Spalt zwischen zwei Gipfeln, der einen Durchlass verspricht. Andere Bilder sind schemenhaft. Van Endert malt aus der Erinnerung und will so das Wesentliche, Eindrückliche widerspiegeln.
Der Kontakt für van Enderts erste Ausstellung überhaupt kam über ihre Freundin Eva Dorn zustand, die Mitglied der Heimatfreunde Angelmodde ist. Die beiden lernten sich als Kinder kennen. Ingrid van Ingrid van Endert, Eva DornEndert wurde in Wien geboren, 1946 zog ihre Familie nach Münster. Die Autodidaktin begann mit Aquarellen. Doch die Effekte waren ihr zu wenig planbar, machten es zu schwer, das Gewünschte, Träume und Erinnerungen, gezielt darzustellen. So wechselte sie zu Pastell und Öl. Die für ihr in Angelmodde ausgestelltes Werk verbindende Weichheit der Übergänge hat sie auch dem dafür weniger gut geeigneten Öl abgerungen. Da liege vielleicht ein Vorteil des Autodidakten, meint van Endert: Man versucht es dann trotzdem. Die Autodidaktin zeichnet auch, zum Beispiel für eigene Kochbücher.
Einen Draht zur Kunst hat auch die Familie ihres Mannes. Sein Vater, Gregor van Endert, war der Künstlervereinigung „Die Schanze“ verbunden. Ihr gehörte auch Theo Junglas an, der 1938 die "Künstlersiedlung Angelmodde" gründete.
> Die Ausstellung ist in Gegenwart der Künstlerin zu sehen am Mittwoch und Samstag (14.30 bis 18 Uhr), Sonntag und Pfingstmontag (10.30 bis 18 Uhr).