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Tom Gerhardt bereichert Comedy-Camp von Antenne Münster in der Stadthalle Hiltrup

Münster-Hiltrup. Das überbordende Lachen war das eine Merkmal des Comedy-Camps von Antenne Münster, das am Samstagabend die Stadthalle Hiltrup recht gut füllte. Die Stadthalle war die siebte und letzte Station der Comedy-Camp-Tour, die das Who-is-Who der deutschen Comedians in wechselnder Besetzung in Hallen von Essen über Bonn und Paderborn durchs Land führte, live präsentiert von den NRW-Lokalradios. In Hiltrup traten an: Jürgen Bangert, Tom Gerhardt, Heinz Gröning und Katja van Lier.

Das andere Merkmal war das Staunen: Ob Bangert denn diese Telefonate wirklich geführt habe – sind die echt?, fragte ihn eine Frau bei der Autogrammstunde. Ja, meinte Bangert, eine zweite Stimme habe er auch nicht, die Telekom habe sich einige Stunden gemüht eine Leitung auf die Bühne zu legen. Und Heinz Gröning, der „Unglaubliche Heinz“, mit seinen langen Reim-Rhapsodien? „Muss der eigentlich nicht zwischendurch mal Luft holen?“, fragte sich eine Frau in der Pause. Die Zuhörer waren jedenfalls atemlos aufmerksam. „Warum das alles? Nur weil es sich reimt!“ Heinz begeisterte auch jenseits der Reime und wusste seine Gitarre einzusetzen.
„Elvis Eifel“ alias Bangert brauchte nicht lange, das Publikum als Ganzes zum Glucksen und einige zu unkontrollierten Ausbrüchen zu bringen – die Zwerchfell-Erschütterungen sollten noch teils beunruhigende Ausmaße annehmen. Was Bangert da erzählt, ganz aus dem Leben gegriffen, ist unwiderstehlich – er vermochte es, dem Live-Auftritt gegenüber dem Radio noch ein schauspielerisches Extra zu verleihen.

Tom Gerhardt trat bei seinem Bühnen-Comeback mit aufwändigen Kostümen an, im Tenor auftiefschürfend-proletarisch. Da ließ er „Taxi Tina“ leben, üppig ausgestattet, aber nicht dick, „ich hab nur die Beine weit hinten“, die nach dem Ehestreit sich nackig vor dem Spiegel betrachtet und sagt: „Das hat er sich verdient“. Nach der Pause betrat er im vier Meter hohen Ganzkörperkostüm die Bühne – als von einem ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens zu arg strapaziertes und deshalb über die Alpen entflohenes, zu lange mit blauen Tabletten malträtiertes Körperteil. Zwecks Entspannung bat er um eine hässliche Frau – die fand sich im Hiltruper Publikum nicht, im Gegenteil. In der ersten Reihe wurde es feucht. Nummer drei: Wie der Mann vom Weihnachtsmann-Service, von einer frechen Göre provoziert, zu  erzieherischen Maßnahme in schwindelnder Höhe greift und in seiner Empörung auf Unverständnis stößt.Wie Singles unter dem ewigen Fragen nach „Wo ist denn dein Freund?“ leiden, damit beschäftigte sich Katja van Lier im Superman-T-Shirt.

Nach vergnüglichen zwei Stunden nahmen sich die vier Komiker viel Zeit, die langen Schlange der Autogramm-Jäger abzuarbeiten und Komplimente entgegenzunehmen. Bis dahin war der Schall des Lachens auch jenseits der Alpen zu hören.

Fotogalerie Comedy-Camp, Stadthalle Hiltrup, November 2011

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