Theaterproduktion „Amo“

Ein Theaterstück ist in Münster wieder aufgenommen worden und wird auch in Münster  im "Theater im Pumpenhaus“ gezeigt: "Amo": Es geht um Anton Wilhelm Amo – eine dramatische Spurensuche nach Fragmenten der Lebensgeschichte des ersten schwarzen Hochschulprofessors in Deutschland im 18. Jahrhundert
So urteilt die Presse:
"…ein engagiertes und gleichzeitig unterhaltsames Theaterstück…, das in seiner Kritik sehr differenziert vorgeht (…) So wird Amo nicht deshalb angefeindet, weil er schwarz ist, sondern weil er als Schwarzer einen gesellschaftlichen Status erreicht hat, der Weißen vorbehalten ist."
Helmut Jasny, MZ, 28.11.05
"… eine einfühlsame, schauspielerisch glänzende Produktion ..mit .raffiniertem ‚Theater im Theater‘, das die zeitlose Brisanz des zentralen Themas Rassismus offenbart."
Peter Schmitz, WN, 28. 11.05

Theaterproduktion  „Amo“

Die Fragmente der Lebensgeschichte des ersten schwarzen Wissenschaftlers und Philosophen in Deutschland, Anton Wilhelm Amo Afer, sind inspirierende Basis dieser Spurensuche – erzählt im Spannungsfeld zwischen Heute und Gestern. Aufgewachsen am Hof eines Fürsten, studierte und lehrte Amo als erster schwarzer Professor an einer deutschen Universität. Vor dem ambivalenten historischen Kontext des 18. Jahrhunderts zwischen Pietismus und Aufklärung, Sklaverei und einem neuen Menschenbild erscheint Amo als eine herausragende Persönlichkeit und Ausnahmeerscheinung seiner Zeit. Behütet aufgewachsen erlebt er auf seinem Lebensweg jedoch spürbare Brüche.

Amo wurde erzogen wie ein Deutscher, er war ein Deutscher, einer der ersten Afrodeutschen. Doch er wurde als „das Andere“ wahrgenommen. Er war ein Afrikaner ohne Wurzeln, der sein Land nicht kannte und der in dem Land, in dem er aufgewachsen war, nicht anerkannt wurde: Er war höfischer Prestigeträger, Gelehrter, ein ästhetisches Ereignis …
Dann hört man den schwarzen Schauspieler aus Amo sprechen und weiß nicht mehr, ist man jetzt in der heutigen Zeit oder im 18. Jahrhundert? – Dann verliebt sich Amo: "Und erst die Kinder! Wenn wir Kinder hätten…. Diese hätten es schwer." Eine Liebe, zum Scheitern verurteilt. Eine Identität, die zerbricht. Eine Geschichte, nach 250 Jahren aktueller denn je .

Eine Produktion von kitunga.projekte, Münster

Es spielen: Ronald Mkwanazi, Silvia Schwab, Edsel Scott, Pit Hartmann, Peter Eberst, Carsten Bender
Künstlerische Leitung: Richard Nawezi
Regie: Peter van den Hurk
Regieassistenz: Alexandra Lupuljev
Choreographie: Mark Headley
Bühnenbild: Henri Alain Unsenos
Kostüme: Bettina Zumdick
Technik: Volker Sippel
Organisation, Presse: Gunda Klöpping  

Aufführungsdaten

Fr., 21.04.06, Sa., 22.04.06, So., 23.04.06 und Mi., 26.04.06:
Münster,  "Theater im Pumpenhaus“, 20 Uhr

Fr., 21.07.06        Wittenberg: Gastspiel, „Phönix – Theaterwelt“, 19:30 Uhr
Sa., 22.07.06        Wittenberg: Gastspiel

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