Website-Icon Wolbeck & Münster

Theatermann Meinhard Zanger lässt an einem suchenden Leben teilhaben

.Normal {margin:0.0pt; margin-top:0.0pt; margin-bottom:0.0pt; margin-left:0.0pt; margin-right:0.0pt; text-indent:0.0pt; font-family:“Times New Roman“; font-size:10.0pt; color:Black; font-weight:normal; } H1 {margin:0.0pt; margin-top:0.0pt; margin-bottom:6.0pt; margin-left:0.0pt; margin-right:0.0pt; text-indent:0.0pt; font-family:“Arial“; font-size:18.0pt; color:Black; font-weight:bold; } H2 {margin:0.0pt; margin-top:0.0pt; margin-bottom:6.0pt; margin-left:0.0pt; margin-right:0.0pt; text-indent:0.0pt; font-family:“Arial“; font-size:16.0pt; color:Black; font-weight:bold; } H3 {margin:0.0pt; margin-top:0.0pt; margin-bottom:6.0pt; margin-left:0.0pt; margin-right:0.0pt; text-indent:0.0pt; font-family:“Arial“; font-size:14.0pt; color:Black; font-weight:bold; }

Münster-Wolbeck. Fragen nach dem Spirituellen und der Zweifel begleiten durch ein ganzes Leben – und wichtig sind Menschen, mit denen man sprechen kann.

Das mag die Quintessenz des dritten Dienstagsimpulses im ökumenischen Gottesdienst in St. Nikolaus sein, den Meinhard Zanger in der wieder gut besuchten Kirche am Dienstagabend, dem 9.03.2010, bot. Der Regisseur und Schauspieler, Intendant des Wolfgang-Borchert-Theaters in Münster, sprach über 20 Minuten zu der Leitfrage der Dienstagsimpulse: „Was glaubst denn du …?“. Stark durch eigenes Erleben geprägt, mit viel autobiographischem Detail, ergänzt durch Bezüge auf Theaterstücke, vermittelte er lebensnah und feinsinnig seine Überlegungen. Die begannen früh und gehen weiter, erzählte er – so sei es Goethe auch ergangen. „Wie hast du’s mit der Religion?“, sprach nicht nur seine Grete im „Faust“.

Der 1955 in Franken geborene Zanger, drittes von fünf Kindern, war Sohn einer katholischen Flüchtlingsfrau und eines Protestanten, der unter Rommel in Afrika war.

Die Jugend habe er „vorwiegend auf der Straße und in der Kirche verbracht“, so Zanger, mit einem Freund wurde er einer von zwei Messdienern einer neuen Klinikkirche in Köln, wo die beiden sehr eigenverantwortlich mit Aufgaben betraut wurden. „Geistiger Ziehvater“ wurde der Jesuiten-Pater Leo und sogar Vater-Ersatz: Er sei ein engagierter und gelassener Mensch gewesen; Zanger machte Bekanntschaft mit dem Werk von Hesse, Heine und Tucholsky. „Zu Hause wurde nicht gelesen und es wurde nicht gesprochen“; der Vater „schwieg ausführlich über seine Rolle als Soldat“. So seien ihm „Ideale von zuhause vorenthalten“ worden. Im Keller hatte Zanger sich damals eine Kapelle eingerichtet, „spielte“ Kirche bis hin zum Pontifikalamt – da habe er schon den Hang zum Inszenieren gehabt. Ins Priesterseminar ging er, stellte aber fest, dass er „nicht vom weiblichen Geschlecht lassen“ mochte.

Sportredakteur war er früh, machte das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, wandte sich von der Bibel ab und dem Kommunistischen Manifest zu, setzte sich ein gegen Neonazis und für die „Roten Blätter“: „Religion ist Opium für das Volk“. Dann wandte er sich, „vollends vom Theater infiziert“, dem Ort zu, wo man unzensiert Fragen stellen kann. 1981 schließt er das Schauspiel-Studium ab, spielt von Bremen bis Aachen. Das Fragen geht weiter; Kommunismus bot ihm keine Antwort, die Kirche auch nicht – „die Frage nach dem Spirituellen bleibt.“ Der Vatikan half Adolf Eichmann – „wie kann das sein?“ Er genieße, so Zanger, die Freiheit, den Sinnfragen nachzuspüren. Auch auf der Bühne, das machte er mit Sequenzen aus Eric-Emmanuel Schmitts „Der Besucher“ deutlich.

Der nächste Dienstagsimpuls kommt am nächsten Dienstag von der Autorin Sandra Lüpkes und ist wieder Teil des Gottesdienstes um 19.15 Uhr.

 

Die mobile Version verlassen