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The Sweet: Rock-Randale geht weiter

Münster-Hiltrup. Farben und Formen aus der Ära von "Make Love not War" prägten am Donnerstagabend einige T-Shirts vor der Stadthalle Hiltrup – ein neu aufgelegter Klassiker hatte sich angekündigt.

"The Sweet" bringt Gäste der Stadthalle Hiltrup zum Tanzen

Auf "Teenage Rampage" hofft die quirlige Mittvierzigerin, die mit ihrem Partner angereist ist. Auch den Titel "Ballroom Blitz" nennt sie sofort, und "Fox On The Run". Die "Best of" hat sich das Paar zur Einstimmung noch angehört, "The Sweet" auch im Fernsehen Ende Juli als Sieger in der "Chart Show" gesehen. Und sie sind dennoch aus Drensteinfurt zur Life-Show gekommen: "Hiltrup ist schon o.k., was die hier auf die Beine stellen", meint er, und sie lobt die "angenehme Location": Nicht so gewaltig, noch familiär. Den Autos vor der Halle nach zu schließen sind auch Musikfreunde etwa aus Osnabrück dem besonderen Angebot gefolgt.
Drinnen im Saal, etwas verkleinert durch seitlich Absperrungen, steht zwischen Stehtischen ein Vater mit zwei Söhnen: Er legt daheim "The Sweet" auf, erzählt der Sendenhorster, die Söhne drehen dann schon mal die Boxen auf. Der Vater war 1978 live in Düsseldorf dabei; nun sieht er "The Sweet" zum zweiten Mal live. "Teenage Rampage" nennt der 16-Jährige als ersten Wunsch-Titel, auch der jüngere hat sofort einen Wunsch parat. Die Wünsche wurden wahr in der Stadthalle Hiltrup.
Ein wenig Warten noch, "We want three" ruft das Publikum – dann rockt Sweet-Legende Andy Scott los, sofort ist der Saal auf Hundert. Die Musiker haben sichtlich Spaß an ihrer Musik – und auch am Publikum: Dem fährt auch am heißesten Tag des Jahres der Rhythmus in die Beine und Arme bei "Hell Raiser", "Ghostbuster", "The Six Teens", "Poppa Joe", "Co-Co".
"Zugabe, Zugabe" ruft das Publikum nach "Fox On The Run", skandiert alle Musiker-Namen, als Lead-Sänger Peter Lincoln sie vorstellt: neben ihm Steve Grant, Bruce Bisland und Andy Scott.
Dann fetzt Andy Scott wieder los: "Set Me Free". Dem Tournee-Motto wurden sie offensichtlich gerecht: "The rampage continues".
Kleiner Wermutstropfen: Es wurden nicht ganz so viele Karten verkauft wie erhofft, so Dieter Tüns, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Hiltrup. Er hält dennoch Ausschau nach weiteren Glanzlichtern des Rock, die man nach Manfred Mann, Barclay James Harvest, Alpha und nun auch The Sweet nach Hiltrup locken könnte. Keine leichte Aufgabe, denn sie sollten nicht zu neu sein, nicht schon allzu sehr in der Nähe aufgetreten sein. Und natürlich dennoch Publikum anlocken.

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